Hochwasser, Überschwemmung, Dürre: Die Klimakrise bringt mehr Naturgefahren. Doch die Bevölkerung sei nicht gut vorbereitet, so der Deutsche Feuerwehrverband. Wir haben ein paar Tipps, wie wir gut vorsorgen, ohne gleich zu hardcore Preppern zu werden.

Erstes Learning: mitdenken. Denn die Feuerwehren sind überlastet. Ein Beispiel, wie wir bei kleinen Gefahren entlasten können, hat Silvia Oestreicher, Pressesprecherin des Deutschen Feuerwehrverbands: Ein brennender Mülleimer an einer Bushaltestelle und Menschen, die vorbeikommen und eine Wasserflasche dabei haben.

"Da gibt es Menschen, die einfach das Wasser reinkippen und dann ist der Mülleimer aus", sagt Silvia Oestreicher. "Und andere Menschen, die mit der Wasserflasche in der Hand daneben stehen und erst mal die Feuerwehr rufen, weil sie nicht wissen, was sie tun müssen."

Also, Haken dran. Wir denken mit.

Umgang mit Gefahrenlagen

Dazu gehört auch, dass wir uns auf Notsituationen vorbereiten. Zum Beispiel, indem wir ein paar Lebensmittel und Wasser auf Vorrat zu Hause haben. "Damit wir im Ernstfall zumindest so ein bisschen eingedeckt sind", sagt unsere Reporterin Jana Niehof. Das ist kein Aufruf zu preppen, sondern vorbereitet zu sein, falls beispielsweise der Strom länger ausfällt.

"Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz sagt, dass wir mindestens ein Vorrat für drei Tage zu Hause haben sollten."
Jana Niehof, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenschutz rät, zwei Liter Wasser pro Person für drei Tage vorzuhalten. Das Bundesamt hat auch eine Checkliste (als PDF) für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen veröffentlicht.

Menschen mit wenig Platz in der Wohnung oder im WG-Zimmer winken beim Wort Vorrat vermutlich gleich ab. Aber Wasserkisten zum Beispiel lassen sich auch als Sitzmöbel verbauen.

Vorrat an Wasser, Lebensmittel, Medikamenten

Bei den Lebensmitteln reichen für eine Einzelperson zwei Packungen Nudeln oder Reis, so Jana Niehof. "Dazu ein paar Dosen mit Obst und Gemüse wie Bohnen, Mais oder Pfirsiche." Eben alles, was sich lange hält.

Falls jemand verschreibungspflichtige Medikamente braucht, ist es gut, einen kleinen Vorrat zu haben. Generell ist ein Verbandskasten sinnvoll, auch ein Fieberthermometer. Ebenso Kerzen, Streichhölzer oder ein Campingkocher.

Ein anderer wichtiger Punkt ist der Schutz der persönlichen Dokumente.

"Für alle Fälle sollte ich meine Dokumente zusammenstellen, in einer Mappe oder eben auch cloudbasiert."
Silvia Oestreicher, Pressesprecherin des Deutschen Feuerwehrverbands

Teil der Vorsorge ist auch, Warn-Apps zu nutzen. Zum Beispiel Nina, die Warn-App des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz. "Dort bekommt man per Push-Nachricht Informationen über Gefahrenlagen in der Umgebung", sagt unsere Reporterin.

Es gibt auch eine App des Deutschen Wetterdiensts sowie die Katwarn-App. Seit der Flut im Ahrtal im Juli 2021 gibt es auch den Mobilfunkdienst Cell Broadcast. "Dafür müssen wir gar nix machen. Da bekommen wir automatisch eine Warnung auf das Handy", sagt Jana Niehof. Außerdem gibt es Sirenen.

So viel zur Vorbereitung. Was aber, wenn zum Beispiel ein Feuer ausbricht? Kleine Brände können wir versuchen, selbst zu löschen. Sinnvoll ist es, die Fenster und Türen zu schließen. "Aber nur, wenn du dich nicht in Gefahr bringt", sagt Jana Niehof. "Ansonsten so schnell wie möglich die Wohnung verlassen, am besten kriechend."

Shownotes
Für den Notfall
Katastrophen: Wie wir uns besser vorbereiten
vom 08. Januar 2025
Moderation: 
Sebastian Sonntag, Till Haase
Gesprächspartnerin: 
Jana Niehof, Deutschlandfunk Nova