Du gehst wie jeden Morgen zu deiner U-Bahnhaltestelle. So verschlafen, wie jeden Morgen. Und plötzlich merkst du: Da hängen überall Katzen. Da, wo sonst Werbung hängt, guckt dich eine Katze an. So geschehen in London.
Hinter der Aktion in der Londoner U-Bahnstation "Clapham Common" steckt ein junges Kollektiv namens Glimpse. Die Menschen hinter Glimpse wollen Kreativität für Gutes nutzen. Vor ein paar Monaten hat Glimpse unter #catsnoads Geld gesammelt und in dieser Woche konnten die rund 700 Spender sehen, was mit ihrem Geld (27.000 Euro) gemacht worden ist: Überall da, wo in der U-Bahnstation vorher Werbung hing, sieht man jetzt Katzenbilder.
"We want to inspire people to think differently about the world and realise they have the power to change it."
Das Projekt nennen die Aktivisten C.A.T.S.: Citizen Advertising Takeover Service. 68 Werbebanner haben sie in der U-Bahnstation durch Katzenfotos ersetzt. Die Wände neben der Rolltreppe sind gepflastert mit Katzenbildern:
Der Gründer von Glimpse, James Turner, betont, dass das keine versteckte PR-Aktion für Katzenfutter ist. Eine Aktion für herrenlose Katzen ist es aber schon. Die Kätzchen auf den Fotos stammen zum Teil aus Tierheimen. Eine Tierschutzorganisation ist Glimpse deswegen aber nicht. Die Katzen waren einfach nur das beste Mittel für viel Aufmerksamkeit.
"Imagine the joy we could bring to all those busy shoppers. Instead of being asked to buy something, they’d be free to think happy thoughts, to smile and laugh."
Agenturen und Marken sollten sich ihrer Macht bewusst sein, meint Turner, und versuchen, positive Werte in der Gesellschaft zu verstärken: Empathie,Toleranz und Zusammenhalt. Diese Dinge sollten im Zentrum einer Kultur stehen. Einen "Glimpse", einen flüchtigen Blick auf die guten Werte im Leben will das Kollektiv den Londonern damit also geben. Aber vielleicht haben wir jetzt auch einfach nur noch mehr Katzen im Kopf.