Hund und Katze sind unsere liebsten Haustiere. Während Waldi uns treu ergeben ist, führt Mieze aber ein ziemlich selbständiges Leben. Beide hat der Mensch vor vielen Tausend Jahren domestiziert. Und doch haben sich die beiden Tiere ganz unterschiedlich an den Menschen angepasst.
Forscher der Washington University in St. Louis haben deshalb die Gene der Hauskatze mit denen der Wildkatze verglichen. Genauer gesagt: Sie haben die Abessinier-Katze, eine der ältesten gezüchteten Katzenrassen der Welt, mit der Europäischen und der östlichen Wildkatze verglichen. Außerdem haben sie das Erbgut mit dem von Wölfen und Hunden verglichen, um herauszufinden, welche speziellen Anpassungen die Katze an ihre Lebenswelt durchgemacht hat.
Den Forschern ist dabei gelungen, das Katzengenom vollständig zu entschlüsseln - und: 13 Gene auf fünf Chromosomen sind bei der Hauskatze anders sind als bei der Wildkatze. Der Unterschied zeigt sich beispielsweise darin, dass die Hauskatze nicht mehr scheu ist wie die Wildkatze oder gelernt hat, für Herrchen oder Frauchen auf Mäusejagd zu gehen und die Beute zu präsentieren.
Besser hören und sehen
Im Vergleich zu den anderen räuberischen Säugetieren hat sich gezeigt, dass die Abessiniere-Katze ein hervorragendes Gehör hat. Sechs für den Gehörsinn zuständige Gene sind besser entwickelt als bei den anderen Tieren. Dadurch können sie sowohl die Ultraschallkommunikation ihrer Beute hören als auch deren Bewegungen. Außerdem sehen sie bei schlechtem Licht besser als Hunde.
Mehr zum Katzengenom im Netz:
- Hauskatzen: nur halb domestiziert | scinexx.de über die Studie von Wesley Warren von der Washington University in St. Louis