Kaffee aus dem Automaten? In vielen Firmen ist das Standard. Automaten haben für die Betreiber viele Vorteile – und für die Kundschaft ist es irgendwie praktisch. Kein Wunder also, dass die Zahl der Maschinen zunimmt. Auch im öffentlichen Raum.

Automaten für Snacks, Getränke und Co. sind in den vergangenen Jahren präsenter geworden. Waren es 2019 noch deutschlandweit etwa 580.000 Geräte, sind es heute nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Vending-Automatenwirtschaft (BDV) rund 620.000.

Typischerweise ist die Gewinnspanne bei Wasser aus dem Automaten am größten. Ökologisch betrachtet ist dagegen die Menge an Verpackungsmüll bedenklich – beim Automatenkaffee beispielsweise.

24/7 für Fleisch, Eier, Ladekabel

Der schlagende wirtschaftliche Vorteil für die Betreiber: Personalkosten fallen nur für die Leute an, die die Automaten aufstellen, warten und befüllen. Steht die Maschine erstmal an ihrem Platz, gibt es Umsatz rund um die Uhr. Ein Nachteil: "Richtigen Kundenkontakt gibt es nicht", stellt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Dominik Peters fest.

Auch wenn der Großteil der Maschinen – in Firmen zum Beispiel – nicht für jede und jeden erreichbar ist, ist besonders die Zahl der Automaten gewachsen, die öffentlich zugänglich sind, sagt Dominik Peters. So zum beispielsweise Fleisch- und Eierautomaten auf dem Land, Snackautomaten oder exotischer: Fahrradschlauch- und Ladekabelautomaten in der Stadt.

"Der größte Teil – 80 Prozent – sind immer noch Automaten in Gebäuden. Also zum Beispiel in Firmen der Brötchen- oder der Kaffeeautomat."
Dominik Peters, Deutschlandfunk-Nova-Reporter

Trotz aller ökonomischen Vorteile werden Automaten den klassischen Einzelhandel nicht ersetzen, sagt BDV-Geschäftsführer Aris Kaschefi. Die Automaten würden eher zeitliche Lücken schließen, wenn die Geschäfte geschlossen sind.

"Wir sehen keine Gefahr, dass der Einzelhandel durch Automaten im öffentlichen Raum verdrängt werden könnte. Sie sind lediglich eine Ergänzung."
Aris Kaschefi, Bundesverband der Deutschen Vending-Automatenwirtschaft (BDV)

So sehr sich Nutzerinnen und Nutzer von Automaten über die ständige Verfügbarkeit von deren Inhalten freuen, so sehr ärgert es sie, wenn die Maschine nicht funktioniert, sie Geld einbehält oder auch falsche Produkte auswirft.

Bei Problemen hilft der Service

In solchen Fällen sucht die Kundschaft dann (hoffentlich) den Kontakt zum Betreiber. "Hotline anrufen, etwas geduldig sein, dann sollte man sein Geld zurückbekommen", empfiehlt Dominik Peters. Die Betreiber hätten schließlich kein Interesse daran, dass die Geräte gewaltsam angegriffen und beschädigt werden.

Shownotes
Kaufen bei Maschinen
Fütterungszeit 24/7: Es gibt immer mehr Automaten
vom 11. September 2024
Moderation: 
Thilo Jahn und Jenni Gärtner
Gesprächspartner: 
Dominik Peters, Deutschlandfunk-Nova-Reporter