Es ist extrem trocken und das hat auch Folgen für Tiere, zum Beispiel für Eichhörnchen. In einer Auffangstation für Wildtiere bei Köln werden sie wieder aufgepäppelt. Aber auch zu Hause können wir den Eichhörnchen helfen.

Die aktuelle Trockenheit macht vielen Tieren, auch den Eichhörnchen zu schaffen. So sehr, dass die Eichhörnchen auf Grund von Dehydrierung und fehlender Kraft vom Baum fallen.

Wer ein schwaches Eichhörnchen im Wald oder Park findet, bringt es am besten schnell zu einer Pflegestelle oder zum Tierarzt, sagt unser Reporter Jan Dahlmann. "Am besten das Eichhörnchen vorsichtig hochheben, um dich zu schützen mit einem Handtuch oder Pulli." Denn zumindest ältere Eichhörnchen können beißen.

Schwache Tiere zur Pflegestelle bringen

Für den Weg zur Pflegestelle oder Tierarztpraxis können wir die Tiere am besten in einen Karton setzen, mit einem Handtuch drin. Wir können Nüsse oder Kerne geben oder auch eine Schale mit Wasser. "Aber nicht versuchen, den Tieren mit einer Spritze Wasser zu geben", sagt Jan Dahlmann. "Dann könnte Wasser in die Lunge kommen."

Solch eine Auffangstation für Wildtiere gibt es zum Beispiel in Köln. Robert Schallehn leitet sie. Er bringt die Situation so auf den Punkt: "Es ist einfach schlicht ergreifend kein Wasser da."

"Die Tiere finden kein Wasser. Das führt bei Tieren, die auf Bäumen leben, irgendwann dazu, dass sie vom Baum runterfallen."
Robert Schallehn, Auffangstation für Wildtiere in Köln

Die Trockenheit ist auch eine Folge der Klimakrise. Die steigenden Temperaturen wirken sich unterschiedlich aus: Viele Tiere wachen im Durchschnitt früher aus der Winterruhe auf. "Die Tiere wachen einfach viel zu früh auf, sind aus dem Rhythmus und dann passt alles Mögliche im Ökosystem nicht mehr", sagt Robert Schallehn. Die Tiere finden dann zum Beispiel keine Nahrung.

Aufpäppeln und dann zurück in die Natur

In der Auffangstation für Wildtiere in Köln merken Robert Schallehn und das Team, dass deutlich mehr Tiere kommen. Und dass es immer schwieriger wird, sich um alle zu kümmern.

Sehr junge Eichhörnchen müssen alle 30 bis 60 Minuten gefüttert werden, zum Beispiel mit geschälten Nüssen. Wenn die Tiere wieder fitter sind, kommen sie in eine Voliere, einen großen Käfig. "Da können sie die Nüsse dann selber knacken", sagt unser Reporter.

In den Volieren werden die Tiere noch zwei bis acht Wochen aufgepäppelt. Danach geht es zurück in die Natur. Die ganz jungen Eichhörnchen werden darauf vorbereitet, erklärt Emilie Sommer, die ehrenamtlich in der Auffangstation arbeite.

"Wir holen immer wieder mal Grünzeug rein, dass die auch das Nagen lernen", sagt Emilie Sommer. Die Eichhörnchen bekommen auch verschiedene dicke Äste, damit sie das Klettern lernen und auch wie es ist, kopfüber zu laufen.

Private Hilfe: Schalen mit Wasser aufstellen

Auch außerhalb der Auffangstation können wir Eichhörnchen und auch anderen Tieren durch die Trockenheit helfen. Ganz einfach: Im Garten oder auf dem Balkon Wasserschalen aufstellen, rät Robert Schallehn.

"Wir können im Garten oder auf dem Balkon Wasserschalen aufstellen. Das Wichtige ist, dass das Wasser regelmäßig getauscht wird."
Robert Schallehn, Auffangstation für Wildtiere in Köln

Wichtig ist, das Wasser regelmäßig zu tauschen. Bei sehr tiefen Schalen oder Schüsseln ist es ratsam, Äste oder Steine reinzulegen, damit sehr junge Tiere nicht ertrinken. "Und dann können wir als Futter auch noch Sonnenblumenkerne oder Obststücke dahin legen", sagt Robert Schallehn.

Shownotes
Trockenheit
Hilfe für dehydrierte Eichhörnchen
vom 14. Mai 2025
Moderation: 
Sebastian Sonntag, Till Haase
Gesprächspartner: 
Jan Dahlmann, Deutschlandfunk Nova