Wir reden immerzu über den Klimawandel und was wir dagegen tun müssen. Wir haben uns mal die ganz hypothetische Frage gestellt: Was passiert, wenn wir komplett auf den Klimaschutz pfeifen?

Während in Bonn die Nationen der Welt das Pariser Klimaabkommen ganz genau ausformulieren wollen, um die Klimaerwärmung auf unter zwei Grad zu reduzieren, scheitert Deutschland gerade ziemlich sicher an den selbst gesteckten Klimazielen: Bis 2020 sollte der Ausstoß der Treibhausgase um 40 Prozent reduziert werden. So wie es aussieht, schaffen wir gerade mal 30 Prozent. Der Ausstieg aus der Braunkohle wird auch noch mal aufgeschoben. 

"Inzwischen sind Wind- und Solarenergie so billig, dass man ja vielleicht irgendwann auch freiwillig die Braunkohlekraftwerke abschaltet."
Georg Ehring, Umweltredaktion

Der Klimarat - das Gremium für die Beurteilung des Klimawandels - hat bereits verschiedene Szenarien entworfen, die eintreten könnten. Der schlimmste Fall geht davon aus, dass die Emissionen immer weiter steigen. In diesem Fall würde die Erdatmosphäre bis zum Ende des Jahrhunderts um vier bis fünf Grad wärmer. Die Folgen wären: Stürme, Hitze, Extremwetter. In Grönland würden die Gletscher schmelzen und die Sahelzone könnte ganz feucht werden. Besonders unangenehm für uns Menschen wird es, wenn dann die Meeresspiegel um mehrere Meter ansteigen und viele Tier- und Pflanzenarten aussterben.

Das Klima in Deutschland

In Deutschland würden wir den Klimawandel zum Beispiel in Form von großen Hitzewellen spüren. Eine sehr starke Hitzewelle gab es im Sommer 2003. Normalerweise passiert so etwas nur alle 500 Jahre, aber solche extremen Wetterlagen könnten dann häufiger auftreten.

"Es ist sehr spekulativ, was davon eintritt und wann es eintritt."
Georg Ehring, Umweltredaktion

Wenn die Meeresspiegel steigen, wäre es schwer für alle Städte, die am Wasser liegen – Hamburg, Bremerhafen, Kiel. Außerdem läge das Wattenmeer auch bei Ebbe im Wasser: "Das würde das ganze Ökosystem natürlich zum Kippen bringen", sagt Georg Ehring aus unserer Umweltredaktion.

Der Atlantik wird kälter

Besonders stark betroffen wären die Arktis und arme Länder. Wenig beziehungsweise umgekehrt betroffen wäre der Atlantik, denn er wird jetzt schon kälter. Und das würde sich auch noch verstärken, denn der Atlantik wird mit dem kalten Wasser aus Grönland gespeist.

Der Klimaforscher James Hansen sagt: Die Folgen seien ziemlich sicher, nur in welchem Zeitrahmen es geschieht, das sei nicht ganz klar.

Shownotes
Klimawandel
Und wenn wir einfach so weitermachen?
vom 08. November 2017
Gesprächspartner: 
Georg Ehring, Umweltredaktion
Moderatorin: 
Sonja Meschkat