Wollte euch schon jemand schnelles Glasfaser-Internet an der Türe verkaufen? Zurzeit werben Vertreter*innen damit: Dafür reiche eine Unterschrift. Die Verbraucherzentrale Hamburg warnt davor, Verträge an der Haustüre abzuschließen.
Wenn es an der Haustür klingelt, öffnen wir natürlich. Doch davor wartet kein Überraschungsbesuch, sondern jemand, der etwas verkaufen will. Im Moment werden häufig Glasfaseranschlüsse an der Haustüre angeboten. Was dann zu tun ist, da ist die Verbraucherzentrale Hamburg deutlich:
- Wir brauchen niemanden in die Wohnung zu lassen, wenn wir nicht möchten.
- Generell sollten wir keine Geschäfte an der Haustüre abwickeln.
"Öffnen wir die Tür, können wir gerade in Eile sein", sagt Julia Rehberger von der Verbraucherzentrale Hamburg. Im Stress lassen sich aber nicht gut Entscheidungen treffen. Hinzu kommt, dass wir nicht einschätzen können, ob ein Angebot gut oder überteuert ist.
"Wir würden davon abraten an der Haustür Geschäfte abzuschließen. Man hat ja auch gar nicht den Angebotsvergleich."
Üblicherweise öffnen wir die Tür. Wie lässt sich die Situation lösen? Julia Rehberger ist da klar: "Wenn ich die Tür geöffnet habe und sehe, da ist jemand, der mir etwas verkaufen möchte: Dann gleich wieder die Tür schließen."
Das kann natürlich höflich geschehen, aber wir sollten uns nicht in ein Gespräch verwickeln lassen, so Julia Rehberger.
Keine Verträge an der Haustüre abschließen
Die Verbraucherzentrale Hamburg bekommt immer wieder Beschwerden, dass sich Verkäufer*innen durch falsche Angaben in Wohnungen quasi reinschmuggeln. Sie behaupten, dass sie Netzwerk-Dosen oder ähnliches prüfen müssten, sonst werde das Internet abgestellt. "Es werden da falsche Sachen erzählt und sich so Zugang zur Wohnung verschafft", sagt Julia Rehbein.
"Wir erhalten immer wieder Beschwerden, dass mit falschen Dingen hantiert wird. Dass gesagt wird, wir müssen uns unterhalten, sonst haben sie bald kein Internet mehr."
Wenn Vertreter*innen aufdringlich oder sogar belästigen, rät die Verbraucherzentrale dazu, den Anbieter zu kontaktieren und sich über die jeweiligen Mitarbeiter*innen zu beschweren.
Widerruf ist möglich!
Wenn das Gespräch nett verläuft und wir uns irgendwie überzeugen lassen, einen Vertrag zu unterschreiben, ist ein Widerruf möglich. "Wichtig ist, dass man das dann aber auch macht", sagt Julia Rehbein. Dafür sollten wir uns in Ruhe die Vertragsunterlagen anschauen.
Gerade Verträge über Glasfaseranschlüsse werden für die Zukunft abgeschlossen. "Für die Zwischenzeit – also die Zeit, wo es noch gar kein Glasfaser gibt –, schließt man einen oft sehr teuren Vertrag ab", sagt Julia Rehbein. Deshalb: Genau schauen, was wir unterschrieben haben. Und wenn nötig, widerrufen per Einschreiben mit Rückschein.
"Sehr genau gucken, was habe ich da unterschrieben. Wenn ich merke, das ist Quatsch, sollte ich widerrufen. Am besten per Einschreiben mit Rückschein."
Wenn es beim Gespräch an der Haustür um Glasfaseranschlüsse geht, können wir als Mieter*innen sowieso nicht einfach entscheiden. Das ist Sache der Hauseigentümer*innen.
Mieter*innen können das Werben an der Tür für schnelles Internet aber zum Anlass nehmen , um zu schauen, wie die Versorgung in der Wohnung oder im Haus eigentlich ist. Falls das Internet manchmal schneller sein könnte, können wir uns informieren, vergleichen und vielleicht auch bei den Vermieter*innen anklopfen.