Wir schwitzen unterschiedlich stark – und manchmal stinken wir auch. Die Lösung heißt: nicht mehr duschen, sondern eher weniger. So schützen wir den Säureschutzmantel der Haut. Denn fürs Stinken sind die Bakterien mitverantwortlich.
Schwitzen ist wichtig und hilft dem Körper beim Abkühlen. Trotzdem: Manchmal nervt der Schweiß, vor allem, wenn er nach einer gewissen Zeit stinkt.
Es gibt Menschen, die wenig schwitzen und auch weniger unangenehm riechen. Das hat genetische Gründe. Rund zwei Prozent der Menschen in Europa haben eine Genvariante, die dafür sorgt, dass sie kaum Achselgeruch entwickeln, so unsere Reporterin Anne-Katrin Eutin. "In Südostasien zum Beispiel ist diese Genvariante viel häufiger verbreitet."
Aber diese Variante haben nicht alle Menschen – und sie schwitzen. Mal mit mehr, mal mit weniger Stinkegeruch.
Schwitzen: ph-Wert und Bakterien
Um unangenehmen Körpergeruch zu vermeiden, liegt es nahe, häufiger zu duschen und auch reichlich Duschgel zu nutzen.
Aber gerade das ist keine gute Idee. "Denn eigentlich duschen wir alle viel zu häufig", sagt Anne-Katrin Eutin. "Außerdem nutzen wir auch noch Duschgels und Shampoos, die nicht dem pH-Wert unserer Haut entsprechen. Der ist nämlich sauer."
Unsere Haut hat üblicherweise einen pH-Wert von um die 5. Zu häufiges Duschen kann den Säureschutzmantel der Haut angreifen, der für eine gute Bakterienflora und damit für einen besseren Körpergeruch sorgt, so die Hautärztin Yael Adler.
"Wenn wir einen schönen Säureschutzmantel haben, haben wir in der Regel eine bessere Bakterienflora und einen besseren Körpergeruch."
Das heißt: Je schwächer der Säureschutzmantel unserer Haut ist, desto eher können Gerüche entstehen. Denn Schweiß ist nicht gleich Schweiß – entscheidend sind auch die Bakterien.
Frischer Schweiß zum Beispiel, um den Körper bei Hitze oder beim Sport runter zu kühlen, stinkt nicht. Was riecht ist der Schweiß, der über die Duftdrüsen freigesetzt wird, so Yael Adler.
Tipps für einen gesunden Säureschutzmantel
In diesem Schweiß sind Duftstoffe, die durch Bakterien massiv zersetzt werden können und dann entsprechend riechen. Die Duftdrüsen finden sich zum Beispiel im Bereich der Achseln, in der Intimregion oder auch am Hals.
Aber keine Sorge, wir können den Säureschutzmantel wieder aufbauen, falls nötig. Die Hautärztin Yael Adler hat dafür ein paar Tipps:
- Duschgel mal anders: Einen Liter Wasser mit ein bis zwei Esslöffel Apfelessig vermischen und damit duschen. Verdünnter Apfelessig ist jenem pH-Wert der Haut sehr ähnlich.
- Keine Synthetik-Kleidung tragen. "Da hängen die Stinke-Bakterien gerne drin", sagt Yael Adler. Außerdem kann man die Kleidung nicht heiß waschen.