Numbering soll beim Einlass zu Konzerten dafür sorgen, dass es fair zugeht. Das klappt aber nicht immer. Schuld sind Fans und Security.
Numbering funktioniert so ein bisschen wie beim Amt, wenn man eine Nummer zieht und dann darauf wartet, bis man drankommt. Beim Einlass zu Konzerten bekommt man eine Nummer in der Reihenfolge, in der man ankommt. Sobald der Einlass beginnt, geht man in dieser Reihenfolge durch den Einlass.
Das hat den Vorteil, dass man nicht den ganzen Tag in der Schlange stehen muss, sondern ungefähr einschätzen kann, wann man durch den Einlass kommt. Bei großen Konzerten wie bei Billie Eilish oder Harry Styles wird inzwischen ein offizielles Numbering eingesetzt. Die Security gibt dann am Vorabend des Konzerts oder an dem Morgen davor Bändchen mit der Einlassnummer aus.
"Aber manchen Fans reicht das halt nicht, die sind teilweise schon mehrere Tage vorher an der Location und organisieren unter sich als Fan-Gemeinschaft ein inoffizielles Numbering."
Das offizielle Numbering funktioniert immer dann nicht, wenn eine Fan-Community eigene Bändchen ausgibt oder mit einem dicken Filzstift eigene Nummerierungen vornimmt. Diese sprechen die Fans teils sogar mit der Security vorher ab, sodass ihre Nummern am Konzerttag offiziell übernommen werden, erklärt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Stefan Krombach.
Schluss mit Fan-Numbering in Köln
Beim aktuellen Billie-Eilish-Konzert in Köln hat der Veranstalter vorher mitgeteilt: "Ein Fan-to-Fan-Numbering wird nicht akzeptiert". Anlass ist ein Konzert in Hannover Anfang Mai, bei dem Fans zwei Tage vorher so ein inoffizielles Numbering gestartet haben – wohl auch in Absprache mit der Security. "Die soll den fünf Leuten auch erlaubt haben, auf dem Gelände zu campen. Obwohl das eigentlich offiziell verboten war", sagt Stefan.
Was dann geschah? Am Konzerttag kamen morgens um 6 Uhr Fans zum offiziellen Numbering-Start an. Sie haben dann erfahren, dass schon 300 Leute vor ihnen eine Nummer bekommen hatten. Bis zum Konzertbeginn gab es dann viel Ärger und Diskussionen mit der Security. Die Fans waren sauer und diejenigen, die das inoffizielle Numbering gestartet hatten, wurden mit einem Shitstorm überzogen.
Streitigkeiten wegen des Fan-Numberings
Veranstalter möchten das inoffizielle Fan-Numbering unterbinden, weil es nur für Streit sorgt. Und die Fans sollten auch nicht Tage vorher schon zum Campen anreisen. Carsten Heling, Sprecher der KölnArena, sagt: "Hier wird morgens mit dem Numbering angefangen, Ende aus." Reporter Stefan Krombach hält fest: Das funktioniert aber nur, solange sich die Fans daran halten.