Ibrahim Loku ist 20 Jahre alt. Er ist aus dem Kosovo nach Deutschland geflüchtet. Ein halbes Jahr lebte er mit seiner Familie in Düsseldorf, bis der Asylantrag abgelehnt wurde. Dann musste die Familie zurück. DRadio-Wissen-Reporter Jens Eberl hat ihn in seiner Heimat besucht.
Nach der Ablehnung seines Asylantrags wurde Ibrahim Loku mit seiner Familie in den Kosovo abgeschoben. DRadio-Wissen-Reporter Jens Eberl hat die Familie eine Woche lang besucht. Er wollte wissen, wie ihr Leben aussieht und warum sie unbedingt weg wollten aus dem Kosovo.
Ibrahim sägt im Wald für fünf Euro pro Tag illegal Holz. Eine Alternative hat er nicht. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt im Kosovo bei etwa 70 Prozent.
"Es ist nicht erlaubt, aber ich riskiere es. Ich bekomme eine Strafe, aber das riskiere ich für ein besseres Leben."
Ibrahim Loku und seine Familie sind zu siebt, sie teilen sich zwei kleine Zimmer. Nur eins davon ist beheizt. Das Trinkwasser kommt aus dem Brunnen im Garten. Die Familie lebt von 80 Euro im Monat, die Ibrahim erwirtschaftet. In ihrer kleinen Heimatstadt Kacanik leben rund 30.000 Einwohner. Die Hälfte von ihnen ist arbeitslos.
"Ich probiere immer wieder nach Deutschland zu kommen. Ich will studieren, arbeiten und leben wie normale Leute."
Im Kosovo sind die Spuren des Krieges deutlich zu sehen. Überall stehen zerstörte Häuser. Das Land kommt nicht auf die Beine. Ibrahim will das alles hinter sich lassen. Wieder in Deutschland erreicht unseren Reporter Jens Eberl eine SMS. Sie ist von Ibrahim. Er ist in Serbien. Grenzschützer haben ihn verhaftet. Auf dem Weg nach Deutschland.