Geld und Schmuck - plötzlich alles weg. Der Schock sitzt tief, wenn die Wohnungstür offen steht und die Wertgegenstände fehlen. Auch Vera ist das jetzt passiert.

Es war ein ganz normaler Samstag. Niemand war zu Hause. Die Gelegenheit. Veras Nachbarn haben nachmittags entdeckt, dass die Wohnungstür im ersten Stock aufgebrochen war. Als Vera nach Hause kam, waren Kisten und Schubladen durchwühlt. Geld und Schmuck fehlten - darunter auch Erbstücke, an denen sie sehr hängt.

Vera - bei ihr wurde eingebrochen
"Mein erster Gedanke war: Ich kann nicht mehr in der Wohnung weiter leben. Ich muss ausziehen."

In Deutschland ist vergangenes Jahr so oft eingebrochen worden, wie seit Jahren nicht mehr. Die Welt zitiert vorab aus der Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2015, dass es knapp zehn Prozent mehr Einbrüche gab als im Jahr davor. Es waren mehr als 167.000 Fälle.

Die Welt schreibt: "Überdurchschnittlich hoch war die Zahl der Wohnungseinbrüche in Hamburg (plus 20,2 Prozent), in Nordrhein-Westfalen (plus 18,1 Prozent) und in Niedersachsen (plus 13,1 Prozent)."

Leicht transportable Beute

Wie auch in Veras Fall werden meist Bargeld und Schmuck mitgenommen, sagt Frank Scheulen, Sprecher des Landeskriminalamts Düsseldorf: "Das ist Diebesgut, das Täter sehr schnell und unauffällig an sich nehmen oder übergeben können." Professionelle Täter haben es auf leicht transportable Beute abgesehen. Aber sicher gebe es auch den einen oder anderen Rauschgiftabhängigen, der Unterhaltungselektronik, PCs, Laptops oder ähnliches mitgehen lässt, die er dann vielleicht bei seinem örtlichen Dealer versetzt.

Schließfach außerhalb der Wohnung

Frank Scheulen rät dazu, wertvolle Gegenstände bei längerer Abwesenheit einschließen zu lassen - etwa bei einer Bank. "Die Täter kennen sämtliche gängigen Verstecke." Geld unter der Matratze oder im Socken zu verstecken, sei keine so gute Idee.

"Man kann mit relativ geringem finanziellen Aufwand seine Wohnungstür so schützen, dass sie zunächst einem Täter standhält."
Frank Scheulen, LKA Düsseldorf

Wirklich sinnvoll sei es etwa, ein Querriegelschloss anzubringen, sagt Frank Scheulen: "Erhöhter Aufwand macht mehr Lärm, dauert länger und das Entdeckungsrisiko steigt." Der Faktor Zeit ist bei Wohnungseinbrüchen nämlich nicht zu unterschätzen. Oft lassen Einbrecher von einer Tür ab, wenn sie sie nicht schnell und einfach genug aufbekommen.

Shownotes
Kriminalität
Zahl der Einbrüche steigt
vom 30. März 2016
Moderator: 
Ralph Günther
Gesprächspartner: 
Frank Scheulen, Landeskriminalamt Düsseldorf