Jedes Jahr werden in Deutschland 40 bis 50 Millionen männliche Küken geschreddert. Forscher haben eine Methode entwickelt, mit der sie ganz früh erkennen können, ob sich im Ei ein weibliches oder männliches Tier entwickelt.

Jeder, der Eier isst, trägt mit dazu bei, dass männliche Küken geschreddert, vergast oder erstickt werden. Da männlichen Küken weder Eier legen, noch gemästet werden können, weil sie kein Fett ansetzen, werden sie getötet. Meist auf die kostengünstigste Art, die nicht besonders zimperlich ist.

Forscher der TU Dresden haben eine Methode entwickelt, mit der sie schon am vierten Bruttag erkennen können, ob es sich um ein männliches oder weibliches Küken handelt.

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Dafür wurden verschiedene spektroskopische Methoden miteinander kombiniert, also mit Laser-Licht gearbeitet. Dadurch wurde sichtbar gemacht, wie sich der Embryo im Ei entwickelt. Dabei haben die Forscher festgestellt, dass die Blutgefäße bei männlichen und weiblichen Hühnern verschieden aussehen: Die biochemische Zusammensetzung des Blutes ist unterschiedlich.

Küken aussortieren, bevor sie sich richtig entwickelt haben

Wenn wir mit diesem Laser ins Ei schaue, dann sehen wir an den Blutgefäßen, ob es ein männliches oder ein weibliches Küken ist. So lassen sich die männlichen schon aussortieren, bevor sie sich weiter entwickeln. Bisher gelang es den Wissenschaftlern, am vierten Bruttag mit 90-prozentiger Wahrscheinlichkeit das Geschlecht des sich entwickelnden Lebewesens richtig zu bestimmen.

Schon 2017 sind erste Geräte im Einsatz

2017 sollen erste Geräte in Lege-Betrieben zum Einsatz kommen. Bis solche Geräte in Serie gehen können, dauert es allerdings noch eine Weile.

Der Bundesrat wollte das Schreddern schon gesetzlich verbieten lassen. Das hat der Bundestag aber geblockt. Das letzte Gerichtsurteil zu dem Thema war: Das Töten von Küken bleibt erlaubt. Das Landwirtschaftsministerium fördert das Forschungsprojekt in Dresden, um eine Alternative zum Schreddern zu finden.

Shownotes
Küken
Statt zu schreddern
vom 16. Dezember 2016
Moderatorin: 
Sonja Meschkat
Gesprächspartnerin: 
Ann-Kathrin Horn, DRadio Wissen