Der Konflikt zwischen Kurden und Türken in der Türkei ist neu entfacht. Wir schauen auf die Hintergründe und sprechen mit beiden Seiten - in der Redaktionskonferenz.
Rund 15 Millionen Kurden leben in der Türkei. Als Minderheit sind sie dort aber nicht anerkannt - ihre Sprache und Kultur wird seit der türkischen Staatsgründung 1923 unterdrückt.
Seit damals kam es zwischen der türkischen Regierung und kurdischen Freiheitskämpfern immer wieder zu militärischen Auseinandersetzungen. Nach einem jahrelangen Waffenstillstand ist nun der Konflikt zwischen der Arbeiterpartei Kurdistans, PKK, und der türkischen Regierung wieder neu entbrannt.
Der Friede wurde geopfert
"Die Gewalt geht nicht nur von der PKK aus", sagt ARD-Korrespondent Reinhard Baumgarten. "Wir haben hier seit zehn Tagen eine Spirale der Gewalt". Die meisten Angriffe der türkischen Regierung gehen gegen die Kurden im Irak, in den Kandil-Bergen. Aber auch im eigenen Land werden Kurden angegriffen.
"Der Friedensprozess war auf einem sehr guten Weg."
Nun wird der Friede für innenpolitische Ziele geopfert - das glauben jedenfalls viele, sagt Baumgarten. Präsident Recep Tayyip Erdoğan strebt offenbar Neuwahlen an, um so die AKP wieder nach vorne zu bringen. Ein gefährliches Spiel.
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