In immer mehr Lebensmitteln findet man Agar-Agar: in Marmeladen, Süßigkeiten, Joghurts und Eis. Es ist ein Verdickungsmittel - ähnlich wie Gelatine. Der steigende Bedarf kann nicht mehr so leicht gedeckt werden.
In Japan, Thailand und China wird Agar-Agar seit Jahrhunderten traditionell in der Küche als Geliermittel verwendet. Gelatine ist in diesen Ländern unbekannt. Bei uns wird es als Verdickungsmittel in den verschiedensten Lebensmitteln benutzt. Auch als Alternative für Gelatine.
Starke Nachfrage, aufwendiges Zuchtverfahren
Es kommt aus dem Meer und wird aus Rotalgen hergestellt. Immer mehr Menschen konsumieren es, aus dem einfachen Grund, weil die Weltbevölkerung immer weiter wächst. Besonders Menschen, die sich umweltbewusst ernähren, bevorzugen zunehmend Lebensmittel ohne Gelatine. Die Nachfrage steigt daher immer weiter; Engpässe sind somit langfristig nicht zu vermeiden.
"Früher wurden die Algen einfach bei Ebbe vom Strand aufgesammelt. Inzwischen gibt es nicht mehr genug wildwachsende Rotalgen. Die Algenbauern müssen die Algen inzwischen von Hand anpflanzen. Das ist aufwändig und mühsam."
In Chile warnen Forscher bereits davor, dass die Rotalge, aus der Agar-Agar gewonnen wird, aussterben könnte. Inzwischen wird sie nicht mehr nur wild geerntet, sondern gezüchtet, um die Nachfrage decken zu können. Die Lebensmittel ist noch nicht so sehr vom weltweit erhöhten Bedarf betroffen.
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Anders sieht es in Laboren und Kliniken aus, die die Agarplatten nutzen, um darauf Bakterien und Schimmelpilze zu züchten. oder bei Genforschern, die Agar-Agar-Gel nutzen, um mit DNA zu arbeiten. Die benötigen ein besonders hochwertiges Agar-Agar, dass aus einer Rotalgenart gewonnen wird, die sich nicht züchten lässt.
Durch Exportstopps schießen die Preise in die Höhe
Marokko hat inzwischen auch die Notbremse gezogen, weil zu viele von diesen speziellen Rotalgen gesammelt werden. Das hat dazu geführt, dass die Preise für diese Art von Agar-Agar in Höhe geschnellt sind und dass Ende 2015 einige Labormittel-Hersteller zeitweise Lieferstopps für bestimmte Produkte hatten.
Alternativen zu Agar-Agar
Es gibt vegane Alternativen zu Agar-Agar, die sich landwirtschaftlich einfacher herstellen lassen. Es gibt zum Beispiel Pektin, das aus Äpfeln und Zitronen hergestellt wird. Damit kann man sehr gut Marmelade kochen. Und für manche Gerichte kann man Agar-Agar durch Johannisbrotkernmehl ersetzen. Das wird vom Johannesbrotbaum gewonnen.
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