Die Liebe ist ein seltsames Spiel. Am Anfang haben sich ineinander Vernarrte viel, am Ende oft nichts mehr zu sagen. Wie in "Der letzte Schrei" von A. L. Kennedy über gebrochene und entfremdete Herzen. Das perfekte Buch für den Moment, wenn Du Dich vor einem wichtigen Gespräch drückst.

Mark hätte nie gedacht, ernsthaft darüber nachzudenken, sich vor einen Zug
zu werfen. Doch jetzt hat er tatsächlich die Gelegenheit dazu. Auf einem trostlosen Bahnsteig in der englischen Provinz. Er wartet mit seiner Frau und anderen Bahnreisenden auf einen Ersatzzug Richtung Wales – aber keiner hält. Seine Frau Pauline ist richtig sauer auf ihn und brütet über den Worten, die sie ihrem Mann gleich an den Kopf werfen wird. Denn nur wegen ihm sitzt sie hier fest.

Liebe, das große Ding, das alles komplizierter macht

Als auch der nächste Zug vorbeirauscht, wettert Pauline los und ihr bösartiger Ton lässt keine Widerworte zu. Die Spannungen zwischen den beiden bleiben den anderen Wartenden natürlich nicht verborgen. Offensichtlich, dass das keine Liebe sein kann. Ist es dass? Tatsächlich hüten Pauline und Mark ein Geheimnis - den Deal ihrer Ehe. Er besteht aus Geben und Nehmen. Erlauben und Verbieten. Und es funktioniert. Meistens jedenfalls. Neben dieser ersten und titelgebenden Geschichte versammelt der Erzählband "Der letzte Schrei" elf weitere Geschichten über die Liebe, die alles und nichts ist.

Shownotes
Das perfekte Buch für den Moment...
...wenn Du Dich vor einem wichtigen Gespräch drückst.
vom 15. März 2015
Autorin: 
Lydia Herms