In den 60er Jahren hat die Zuckerindustrie gegen das nationale Karies-Programm mobil gemacht. Mit intensiver Lobbyarbeit und abstrusen Forschungsprojekten.

Zucker ist schlecht für die Zähne. So banal uns diese Aussage heute erscheint, so hart wurde um ihre Verbreitung in den 60er-Jahren in den USA gekämpft. Laut einer aktuellen Studie torpedierten die Zuckerindustrie und ihre Lobbyisten das Nationale Karies-Programm mit Forschungsaufträgen für Impfungen gegen Karies oder Enzymen, die den Zahnbelag auflösen sollten.

"Die Autoren schreiben, man hätte besser andere Forschung betreiben sollen. Zum Beispiel welche Nahrungsmittel besonders schädlich für die Zähne sind."
Michael Böddeker, DRadio Wissen

Die Zuckerlobby unterhielt persönliche Verflechtungen zwischen der Zuckerindustrie und ihrer Forschungs-Stiftung auf der einen Seite, und den US-Gesundheitsbehörden auf der anderen Seite. So saßen die Experten der Behörden gleichzeitig auch im Beirat der Zucker-Industrie, mit der Folge, dass mehr als drei Viertel der Vorschläge von der Zuckerindustrie übernommen wurden.

Mehr zur Zuckerlobby im Netz:

Shownotes
Lobbyismus
Kampf für Zucker
vom 11. März 2015
Moderator: 
Markus Dichmann
Gesprächspartner: 
Michael Böddeker