Jedes Jahr erinnern die Angehörigen und Freunde der Loveparade-Opfer an das Unglück 2010. Auch dieses Jahr sind sie zusammengekommen - und fordern endlich Aufklärung und Bestrafung der Verantwortlichen.

Vor fünf Jahren, am 24.07.2010, starben beim Loveparade-Unglück in Duisburg 21 Menschen, mehr als 500 wurden verletzt. Jetzt, zum fünften Jahrestag, sind die Angehörigen der Opfer wieder zur Unglücksstelle gekommen. Ihr Anliegen: Trauer, Gedenken - und die Forderung, dass die Verantwortlichen endlich zur Rechenschaft gezogen werden.

"Wir freuen uns alle aufeinander, aber kommen natürlich auch mit Tränen in den Augen hier hin mit einem unguten Gefühl. Es ist wirklich sehr schwer hier hin zukommen jedes Jahr."
Jessica Plönes hat die Massenpanik bei der Loveparade 2010 miterlebt.

Paco Zapater aus Spanien, selbst Strafrechtler, hat vor fünf Jahren seine Tochter Clara verloren. Dreieinhalb Jahre hat es gedauert, bis die Staatsanwaltschaft im Februar 2014 die Anklageschrift einreichte. Für Zapater sind die zehn Beschuldigten - sechs Mitarbeiter der Stadt, vier von der Betreibergesellschaft Lopavent - nur Angeklagte zweiter und dritter Liga.

Am 27. Juli 2015 greift die Verjährungsfrist

Stattdessen will er den damalige Oberbürgermeister Adolf Sauerland sowie der Geschäftsführer der Lopavent GmbH, Rainer Schaller, auf der Anklagebank sehen. Mit Ablauf des 27. Juli 2015 greift in diesen beiden Fällen, wie auch bei allen anderen, gegen die nicht ermittelt wurde, die Verjährungsfrist.

"Es ist fünf Jahre her, dass das Unglück geschehen ist. Es hat sich in den fünf Jahren sehr viel getan. Es hat sich in den fünf Jahren aber auch sehr viel Schleppendes getan."
Jörn Teich, der Organisator des Vereins Lopa2010, der auch die "Nacht der 1000 Lichter" ausrichtet

In Duisburg erinnerten die Angehörigen der Opfer und Loveparade-Teilnehmer an die Opfer der Tragödie mit der "Nacht der 1000 Lichter".

Kerzen an der Unglücksstelle der Loveparade 2010 in Duisburg
© dpa
Nacht der 1000 Lichter an der Unglücksstelle der Loveparade 2010 in Duisburg
  • Autor: Moritz Küpper
  • Moderator: Christoph Sterz