Für den Map-Dienst Look Around braucht Apple aktuelle Daten. Dafür schickt der Konzern Lidar-Sensoren in Rucksäcken an echten Menschen durch ausgewählte Städte.

Kartendienste und fotografische 360°-Ansichten von Städten gibt es von verschiedenen Anbietern. Bei manchen werden die Kartendaten von einer Community erfasst, bei OSM beispielsweise, bei kommerziellen Anbietern erledigen Dienstleistende diese Aufgabe. Apple baut gerade seinen Dienst Look Around aus und erfasst dafür wie der Konkurrent Google auch Orte, die für Autos nicht zugänglich sind.

Vermessung mit Laserstrahlen

Menschen mit Sensorik-Rucksäcken laufen dafür bis Oktober 2021 Routen in Berlin, München Hamburg und anderenorts ab. Mit Lidar-Sensoren wird die Umgebung recht detailliert erfasst und vermessen, berichtet Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Verena von Keitz. Zur exakten und schnellen Vermessung der Umwelt verwenden diese Systeme Laserstrahlen. Sie kommen auch in autonomen Fahrzeugen zum Einsatz. Aktuell sind manche Mapperinnen und Mapper sind auch nur mit iPads unterwegs.

"Lidar steht für Light Detection and Ranging und ist eine Methode mit der du dein Umfeld mit Laserstrahlen dreidimensional erfassen kannst."
Verena von Keitz, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin

Verena berichtet, dass Gesichter von Menschen und Autokennzeichen, die dabei aufgenommen werden nachträglich automatisch verpixelt werden sollen. Wer hierbei Unzulänglichkeiten entdeckt oder das eigene Haus verpixeln lassen möchte, kann dies per Mail bei Apple einfordern.

Von Maps zu Augmented-Reality

Apple Maps startete vor rund zehn Jahren und hatte von Anfang an mit der besseren Qualität von Google Maps zu kämpfen. Apple habe mit viel Aufwand versucht, Google zu überholen, berichtet Verena. Die Angebote entwickelten sich gerade von klassischen Karten zu Orientierung hin zu Augmented-Reality-Umgebungen.

"Die Datenbasis kommt nicht mehr wie bisher vom Navigationsgeräte-Urgestein Tom Tom sondern Apple erstellt eigene Karten mit selbst gemessenen Daten."
Verena von Keitz, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin

Google arbeitet bereits seit 2019 an dem Dienst Live View in Google Maps. Dabei erfasst die Smarttphone-Kamera die Umgebung. Dann wird die reale Umgebung mit den Street-View-Daten abgeglichen und auf dem Display wird dann der richtige Weg im Kamerabild angezeigt. Apple arbeite an einem ganz ähnlichen System, berichtet Verena.

Shownotes
Maps und Orientierung
Apple scannt Deutschland
vom 26. Juli 2021
Moderator: 
Ralph Günther
Gesprächspartnerin: 
Verena von Keitz, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin