Eine neue Studie bestätigt: Binge Watching kann Angstzustände oder Depressionen begünstigen. Wir sagen euch, wie ihr weiter eure Lieblingsserien gucken könnt - und dabei gesund bleibt. Das Wichtigste ist, nicht zu viel allein zu glotzen.

US-Forscher haben rausgefunden, dass Nutzer, die täglich zwischen zwei und fünf Stunden am Stück gucken, tendenziell stärker unter Stress, Angstzuständen und Depressionen leiden. Laufen wir jetzt also alle Gefahr, depressiv zu werden, nur weil wir gerne House of Cards gucken? Ganz so einfach ist es nicht. Laut der Studie kommt es nämlich darauf an, wie wir Serien oder Filme konsumieren. Gefährlich werde es dann, wenn wir alleine vor uns hin glotzen.

Die Einsamkeit ist das Problem

"Die Erfahrung von Einsamkeit drosselt die Myelin-Produktion im Gehirn", erklärt DRadio-Wissen-Autor Christian Schmitt. Myelin ist ein Protein, das für unsere Nervenzellen im Gehirn wie eine Schutzschicht wirkt. "Fehlt diese Schutzschicht, liegen die Nerven blank - und das kann dann zu Depressionen führen." Einsamkeit ist also ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko.

"Es gibt Studien, wonach einsame Menschen ein höheres Risiko haben, zu früh zu sterben - vergleichbar mit dem erhöhten Sterberisiko von Rauchern."
DRadio-Wissen-Autor Christian Schmitt

So bleibt ihr beim Gucken eurer Lieblingsserien gesund:

  • Rudelgucken: Leute einladen und einfach gemeinsam Netflix & Co. konsumieren.
  • Soziale Pausen einlegen: Alle drei Folgen zwischendurch zum Beispiel einen guten Freund anrufen oder zum Kiosk gehen, um mit anderen Menschen in Kontakt zu treten.
  • Motzen: Um die negativen Effekte von Einsamkeit abzufedern, kann es laut Christian schon helfen, mal irgendwo Dampf abzulassen - und sei es nur im Kommentarfeld auf dem Videoportal, über das ihr gerade eure Lieblingsserie schaut.
Shownotes
Medienkonsum
Binge Watching - aber richtig!
vom 16. März 2016
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartner: 
Christian Schmitt, DRadio Wissen