Der Arbeitsplatz als Wohlfühloase mit Chill-Out-Zone und Kickertisch, da müssten 18- bis 35-Jährige doch drauf abfahren. Aber die Generation Y wünscht sich etwas anderes.

Im Silicon Valley sehen manche Büros aus wie Wohnzimmer. Wer hier arbeitet, hat keinen festen Arbeitsplatz, sondern werkelt da, wo er gerade sitzt, steht oder liegt. Was genau die Millennials heute von ihrem Arbeitsplatz erwarten, haben sich das Immobilienunternehmen Savills und die Unternehmensberatung Consulting Cum Laude genauer angeschaut.

"Ich brauch das auf keinen Fall, weil das letztlich dahin geht, dass man immer mehr Zeit an seinem Arbeitsplatz verbringt und alle Sachen, die sonst in der Freizeit stattfinden, dann dahin verlagert."
Zufällige Antwort in Umfrage

94 Prozent der befragten Studierenden und Büroarbeiter wünschten sich im Büro einen festen Platz mit eigenem Schreibtisch. Das bedeutet im Ergebnis: Was Millennials heute von ihrem Arbeitsplatz erwarten, unterscheidet sich nicht so sehr von dem, was 40- oder 50-Jährige in ihrem Büro schätzen.

94 Prozent wollen einen festen Platz mit eigenem Schreibtisch

Millennials sind, zumindest in der Arbeit, ziemlich spießig. Das zeigen auch andere Untersuchungen: Ein sicherer Job ist zum Beispiel ein riesen Thema. In einer Umfrage des Beratungsunternehmens EY unter 3.500 Studenten gaben 32 Prozent an, nach dem Abschluss im öffentlichen Dienst arbeiten zu wollen. In einer anderen Umfrage ist die Bezahlung auf Platz eins. Arbeitsklima und Work-Life-Balance sind Millennials zwar wichtig - aber nicht alles.

"Die Generation Y ist jetzt nicht so unfassbar fordernd und unfassbar progressiv, wie wir das alle glauben."
Roman Diehl, Geschäftsführer von Consulting Cum Laude

Wir fragen uns: Sind eigentlich alle 18- bis 35-Jährigen wirklich eine Generation? Eine aktuelle Studie des Bundesarbeitsministeriums kommt zu dem Schluss: Die Generation-Y gibt es gar nicht - die Wirklichkeit ist viel komplexer.

Shownotes
Millennials am Arbeitsplatz
Wie sind wir denn drauf?
vom 22. September 2016
Moderator: 
Markus Dichmann
Autor: 
Johannes Döbbelt