Mit fast 200 Kilometern pro Stunde traf Milton auf die Westküste Floridas. Vorher wütete der Hurrikan Helene im Südosten der USA. Was sind die Gründe für die extremen Stürme – und wird es sie jetzt immer häufiger geben?
Hurrikan Milton war nicht so schlimm wie in Florida erwartet. Viel Regen und Tornados im Vorfeld des Hurrikans haben die meiste Zerstörung in der Region angerichtet, sagt Deutschlandfunk-Korrespondentin Doris Simon in den USA. Sie berichtet, dass die zunächst angekündigte Stärke fünf des Hurrikans für Angst in der Bevölkerung und eine riesige Evakuierung gesorgt hatte.
"Ich muss sagen, das ganz große Thema, über das nicht gesprochen wird, ist der Klimawandel."
Der Gouverneur des Staates Florida, Ron DeSantis, hatte deswegen im Vorfeld dafür gesorgt, das bei dieser massiven Evakuierung der Menschen vor dem Hurrikan Milton die großen Straßen geöffnet blieben und es genug Benzin an den Tankstellen gab, um die Gegend zu verlassen, berichtet Doris Simon. Da aktuell Präsidentschaftswahlkampf in den USA ist, geht es viel um Sturmschäden, aber bisher nicht um den Klimawandel und die Folgen, erklärt die Korrespondentin.
Hurrikane und der Klimawandel
Verena Leyendecker ist Diplom Meteorologin und sagt, dass ein Hurrikan durch eine Windgeschwindigkeit von mindestens 118 Kilometern pro Stunde definiert ist. Hurrikane entwickeln sich meistens über mindestens 26 Grad warmem Wasser, also in den Tropen. Am Anfang handelt es sich um eine Ansammlung von Schauern und Gewittern. Diese Ansammlung saugt die warme Luft vom Meer nach oben und gewinnt dadurch immer weiter Energie. Wenn das System eine gewisse Größe erreicht hat, beginnt sich das Ganze aufgrund der sogenannten Kurioses Kraft zu drehen, erläutert Verena Leyendecker. Die Kurioses Kraft ist die Kraft, die aufgrund der Erdrotation entsteht.
"Im Innern strömt wie in einer Art Kamin immer wärmere Luft oben, das ganze System gewinnt immer mehr an Energie und so entsteht ein Hurrikan."
Verena Leyendecker sagt, Hurrikane werden in letzter Zeit stärker aufgrund der Erderwärmung. Denn die Meerestemperaturen steigen und damit kann es stärkere Hurrikane geben, weil sich mehr Sturmenergie entwickeln. Die Studienlage sagt jedoch aktuell nichts darüber aus, ob die Häufigkeit von Hurrikanen zunimmt, erklärt die Wetterexpertin.
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