Der französisch-deutsche Roboter Idefix soll bei der japanischen MMX-Mission den Mars-Mond Phobos erkunden. Die Proben, die er entnehmen soll, könnten die Frage beantworten, wie der Mond entstanden ist.
Bei Idefix denken die meisten von uns an den kleinen, weißen Hund von Obelix aus den berühmten französischen Comics und Filmen über das gallische Dorf, das sich den Römern widersetzt. In Zukunft denken wir vielleicht auch an einen französisch-deutschen Marsmond-Rover! Denn genau der soll ebenfalls Idefix heißen und Teil der japanischen MMX-Mission zum Marsmond Phobos werden.
Der Name Idefix verdeutliche perfekt, dass es sich um ein französisch-deutsches Gemeinschaftsprojekt handelt, sagt der Astrophysiker und Wissenschaftsjournalist Michael Büker.
Winziger Mond – und trotzdem spannend
Die beiden Monde des Mars sind – gemessen an unserem eigenen Erdmond – winzig klein, und umkreisen den Mars sehr eng. Sie heißen Phobos und Deimos, benannt nach Göttern von Furcht und Schrecken in der altgriechischen Mythologie. Phobos ist nur etwa 20 Kilometer groß, und Deimos ist mit rund 12 Kilometern noch kleiner.
"Phobos ist nur etwa 20 Kilometer groß, und Deimos ist mit rund 12 Kilometern noch kleiner."
Zum Vergleich: Unser Mond hat einen Durchmesser von etwa 3.500 Kilometern. Damit sind die beiden Mars-Monde nur so groß wie durchschnittliche Asteroiden – man vermutet deshalb auch, dass der Mars sie aus dem Asteroidengürtel eingefangen haben könnte.
Sind Phobos und Deimos Asteroiden?
Sicher wissen tut das aber niemand. Phobos und Deimos könnten auch Bruchstücke aus einer Kollision zwischen dem Mars und einem anderen Himmelskörper sein – also so ähnlich, wie das wahrscheinlich auch bei unserem Erd-Mond gewesen ist.
Das alles hängt direkt mit der Frage zusammen, wie die Planeten des Sonnensystems überhaupt entstanden sind. Es gibt noch sehr viele ungeklärte Rätsel, was etwa mögliche Zusammenstöße zwischen werdenden Planeten angeht – und auch die Entwicklung des Klimas auf den Planeten: Große Einschläge können das Klima eines Planeten durchaus über Jahrmilliarden hinweg verändern. So etwas vermutet man zum Beispiel in der fernen Vergangenheit der Venus und auch des Uranus im äußeren Sonnensystem.
"Große Einschläge können das Klima eines Planeten durchaus über Jahrmilliarden hinweg verändern."
Bei all diesen Fragen würde es sehr helfen, Bodenproben von einem Marsmond zu untersuchen, um seinen Ursprung zu klären. Und genau das plant die japanische Weltraum-Mission – unter anderem durch den Einsatz von Idefix.