Die Pariser Fashion Week geht heute zu Ende, unsere Korrespondentin Kerstin Gallmeyer hat aus der Masse an Défilés drei besondere Modenschauen für uns rausgepickt.
Chanel hat sich wie gewöhnlich bei der Fashion Week in Paris nicht lumpen lassen und mit großer Kulisse für die Präsentation seiner Kollektion für Frühling/Sommer 2016 aufgewartet. Für die Schau hat Karl Lagerfeld das Grand Palais, ein Ausstellungsgebäude aus dem 19. Jahrhundert, in eine Flughafenterminal-Kulisse verwandelt: mit Anzeigentafeln, Check-in und Flughafen-Wartehallen-Sitzen für die geladenen Gäste.
Ungewollt aktueller Bezug
"Chanel Airlines" hat Karl Lagerfeld die fiktive Fluggesellschaft für seine Modenschau genannt und - eher ungeplant - einen schrägen Bezug auf aktuelle Ereignisse in Frankreich genommen: Erst einen Tag vor dem Mode-Défilé hatten hunderte Mitarbeiter von Air France eine Sitzung des Betriebsrats und der Konzernspitze gestürmt. Der Grund: bevorstehende Sparpläne der französischen Fluggesellschaft.
Eine New Yorker Agentur bekam viel Aufmerksamkeit für ihre Show, bei der sie kleinwüchsige Models über den Laufsteg schickte. Die Message: Man muss nicht 1,80 Meter groß sein und bestimmte Maße haben, um einen Auftritt auf einer der weltweit renommiertesten Modenschauen zu bekommen. Ob das der Realität entspricht ist eine Frage, für jede Menge Diskussionsstoff hat es jedenfalls ausgereicht.
Der Modedesigner Rick Owens hat sich für sein Défilé eine besondere Performance ausgedacht: Er hat Models nicht Mode, sondern auch andere Models tragen lassen. Man muss sich das so vorstellen: Ein Model läuft normal und ein zweites Model hängt ihm vor dem Bauch, die Beine über die Schultern des anderen gelegt. Unsere Korrespondentin Kerstin Gallmeyer erinnert das an Bondage. Andere verstanden es als Ausdruck starker Frauen. Der Designer allerdings gab zu verstehen, dass er damit eher an die enge Bindung zwischen zwei Personen anspielt, also zum Beispiel an Frauen, die ihre Kinder auf dem Rücken herumtragen.
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