In Ägyptens Tal der Könige wird seit Jahrhunderten gegraben und gesucht. Dass jetzt ein völlig neues Grab gefunden wurde, ist erstaunlich. In der Grabanlage KV 40 haben Basler Ägyptologen rund 50 Mumien entdeckt. Doch die Arbeit geht jetzt erst richtig los.
Ägyptologen der Universität Basel unter Leitung von Susanne Bickel graben seit 2009 im Tal der Könige nahe der Stadt Luxor. In der Grabanlage KV (Kings' Valley) 40 reinigten sie einen sechs Meter tiefen Schacht, der zu fünf unterirdischen Räumen führte. Dort bargen die Forscher über 50 Mumien.
Ebenfalls fanden sie hölzerne Sarkophage, Keramikgefäße sowie Totenmasken und Kanopengefäße. In diesen bewahrten die Ägypter die inneren Organe der Toten nach deren Mumifizierung auf, denn diese sollten getrennt vom Körper in die Ewigkeit reisen.
Anhand von verschiedenen Inschriften konnten die Forscher die Mumien namentlich identifizieren. Zu ihnen gehören Königstöchter und -söhne. Viele der Mumien sind Kinder. Jetzt muss geklärt werden, warum sie so jung gestorben sind. Sie gehörten vermutlich zur 18. Dynastie und lebten somit im 14. Jahrhundert v. Chr - vor rund 3500 Jahren.
"Das Spannende sind nicht nur die Schätze bei der archäologischen Arbeit, sondern herauszufinden, wie haben die alten Ägypter gelebt - die Hoheiten und die einfachen Menschen."
Nach der Freude über den Fund geht die Arbeit für die Forscher richtig los. Es wird Jahre dauern, um alle Funde zu dokumentieren, auszuwerten und zu entschlüsseln. Anhand der Schätze können die Forscher das Leben im alten Ägypten nachzeichnen.