Laut des Copenhagenize Index hat Wien richtig viel Potenzial, eine der führenden Städte für nachhaltigen Transport zu werden. Schon jetzt liegt die Stadt auf Platz neun des Index. Und noch mehr ist möglich. Davon ist Clemens Verenkotte, unser ARD-Korrespondent in Wien, überzeugt. Er schwört schon jetzt auf den öffentlichen Nahverkehr in der Stadt.

Der Copenhagenize Index ist eine Rangliste der fahrradfreundlichsten Städte der Welt. Auf dem Index liegt Kopenhagen auf Platz eins, dann folgen Amsterdam und Utrecht. Auf Platz neun folgt Wien. Außerdem trauen die Menschen hinter dem Index Wien zu, eine führende Stadt in Sachen nachhaltigem Transport zu werden.

Auch in Wien will man weg vom Auto

Unser Korrespondent in Wien, Clemens Verenkotte, bewegt sich meistens mit der U-Bahn durch Wien. Der öffentliche Nahverkehr in der Stadt sei richtig gut ausgebaut. Vor allem sind die Netze der U-Bahn, der S-Bahn und der Tram aufeinander abgestimmt, so Verenkotte.

"Der öffentliche Nahverkehr in Wien ist tipptopp."
Clemens Verenkotte, ARD-Korrespondent in Wien

Die Stadt Wien investiert auch ordentlich in den öffentlichen Nahverkehr. Gerade wird eine neue U-Bahn-Linie gebaut. Es gibt aber auch Investitionen in die bestehende Infrastruktur: Zum Beispiel werden neue Wagen angeschafft, die klimatisiert sind.

Die Ticketpreise sind günstig, so Clemens Verenkotte. "Auch nicht so kompliziert." Es gibt keine tausend verschiedenen Zonen. Das Tagesticket kostet sieben Euro und gilt 24 Stunden überall in Wien und auch für U-Bahn, S-Bahn und so weiter. Ein Jahresticket kostet genau 365 Euro. Also einen Euro am Tag.

Teures Parken für Autos, aber viele Fahrradwege

Der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs ist eine Strategie der Stadt Wien, um das Autofahren unattraktiv zu machen. Eine andere ist, dass das öffentliche Parken teuer ist. In den zentral gelegenen Parkhäusern und Tiefgaragen kostet die Stunde Parken schon einmal vier Euro.

Zugleich gibt es aber viele Fahrradwege. "Es gibt fast 1400 Kilometer Fahrradwege", sagt Clemens Verenkotte. Das Radverkehrsnetz in der Innenstadt sei gut ausgebaut und werde auch genutzt.

Manche haben ihren Schwimmring gleich mit dabei...

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In Wien gibt es schon seit Dezember 2018 E-Scooter. Aber die Wiener seien eher genervt davon, so Clemens Verenkotte. Mittlerweile gibt es 10.000 E-Scooter, die überall herumstehen. Es gab bereits schwere Unfälle. Auch sonst sorgt der E-Scooter immer mal wieder für Schlagzeilen: Zuletzt wurde ein polnischer Tourist gemeinsam mit seiner Freundin auf seinem E-Scooter geblitzt. Die beiden waren mit 72 Stundenkilometer unterwegs.

Mehr Teilen: Autos und Fahrräder

Bis 2025 will Wien außerdem die Share Economy voranbringen. Es sollen mehr Autos und auch Fahrräder geteilt werden. Bis 2025 sollen 50 Prozent der Stadtbevölkerung (in Wien leben zwei Millionen Menschen) einen Auto-Carsharing-Standort in maximal 500 Meter Entfernung zum Wohnort finden können. Radleih-Stationen soll es sogar noch häufiger geben, sodass die Wiener und Wienerinnen nur maximal 300 Meter von ihrem Zuhause bis zur nächsten Station brauchen.

Shownotes
Verkehrslösungen
ÖPNV – was andere Städte von Wien lernen können
vom 20. Juli 2019
Moderatorin: 
Rahel Klein
Gesprächspartner: 
Clemens Verenkotte, ARD-Korrespondent in Wien