Seit 15 Jahren gibt es das Einwegpfand auf bestimmte Flaschen und vor allem auf Dosen. Das Ziel: Müll zu vermeiden und die Ressourcen schonen. Innerhalb eines Jahres nach Einführung des Pfands ist der Verkauf von Dosen damals von 7,5 Milliarden auf unter eine halbe Milliarde gesunken. Doch seit ein paar Jahren ist diese Entwicklung wieder rückläufig: 2016 wurde 2,5 Milliarden Dosen in Deutschland verkauft.
Ein Grund dafür ist wahrscheinlich die Vorliebe mancher Konsumenten für Dosen: Sie sind leicht, stehen im Supermarkt oft im Kühlregal und im Gegensatz zu Pet-Flaschen fühlt man bei den Dosen auch direkt, ob sie gut gekühlt sind oder nicht. Und manche Getränke, wie zum Beispiel bestimmte Energydrinks, die gibt es auch fast nur in Dosen zu kaufen.
"Red Bull ist eine Ausnahme, die kaufe ich irgendwie. Also Red Bull muss aus der Dose sein."
Den Trend zur Dose hat auch Andreas Vogel erkannt, Vorstand des Verbandes des deutschen Getränkeeinzelhandels e.V.. Und ihm ist genau das ein Dorn im Auge. Er würde es am liebsten sehen, wenn nur Mehrwegflaschen im Umlauf wären - aus Umweltgründen, wie er sagt.
"Der Umweltschutz ist eines unserer höchsten gesellschaftlichen Ziele."
Dosenhersteller setzen auf die Discounter
Eine Ursache für den Boom der Dose sind die Dosenhersteller selbst: Sie sorgen dafür, dass Discounter vermehrt Getränkedosen in ihr Sortiment aufnehmen - auch als Ersatz für Bier aus Plastikflaschen, das bei vielen Kunden nicht gut angekommen ist. Hinzu kommen noch ein paar andere Vorteile der Getränkedose für Lebensmittelhändler: Sie ist leicht und kann viel länger gelagert werden als Mehrwegflaschen, weil sie kein Licht durchlässt.
"Für Discounter stehen umweltschonende Mehrwegflaschen oft aus organisatorischen Gründen nicht zur Verfügung, darum kehren sie zur altbekannten Dose zurück."
Wenn die Dose leer ist
98 Prozent der Getränkedosen werden heute recycelt, trotzdem bleiben Getränkedosen eine Umweltsünde: Für neue Dosen wird ein Teil Primäraluminium gebraucht und ausgerechnet dieser Herstellungsprozess ist ein extremer Energiefresser, schreibt das Umweltbundesamt. Ein Grund mehr dafür, die Dose im Supermarkt stehen zu lassen und stattdessen Getränke in Mehrwegflaschen zu kaufen.
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