Sie werfen Steine oder gehen mit Messern auf Passanten los: In der aktuellen Serie von Attentaten in Israel und Palästina entlädt sich der Frust vieler junger Palästinenser über ein Leben ohne Perspektive. Die israelische Führung reagiert ebenfalls mit Gewalt.
Sieben tote Israelis, mehr als 30 getötete Palästinenser: Seit Anfang Oktober erschüttert eine neue Welle der Gewalt Israel. Besonders in Jerusalem sei die Situation derzeit extrem angespannt, berichtet Israel-Korrespondent Torsten Teichmann: "Die Attentate der vergangenen Tage haben die Menschen wirklich in Angst versetzt - Angst, dass sie die nächsten Opfer sein könnten."
"Die israelischen Besatzungssoldaten sind auch schon zu unserer Schule gekommen, mit Gummigeschossen und Tränengas. Sie erlauben uns kein normales Leben - und um unseren Ärger zu zeigen, werfen wir Steine."
Vor allem junge Palästinenser greifen in diesen Tagen zu Steinen oder gehen mit Messern auf israelische Passanten los. "Frust spielt eine große Rolle", sagt ARD-Korrespondent Torsten Teichmann: Frust über die andauernde israelische Besatzung in palästinensischen Gebieten und darüber, dass palästinensische Jugendliche nicht die gleichen Rechte haben wie israelische Gleichaltrige. Das Leben dieser Jugendlichen sei ohne Perspektive und hoffnungslos.
Die israelische Führung reagiert ihrerseits ebenfalls mit Gewalt und Härte: Die Polizei hat arabische Wohngebiete im Ostteil Jerusalems abgeriegelt, auch in andere Großstädte des Landes wurden Hunderte Soldaten geschickt, um weitere Attentate zu verhindern. "Mehr Armee, mehr Abriegelung": das ist laut Torsten Teichmann die Devise der israelischen Regierung: "Alternative Ansätze zur Lösung des Konflikts stehen derzeit nicht im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion."