Die kalabrische Mafia hatte voriges Jahr einen Umsatz von 53 Milliarden Euro. Das ist mehr als McDonald's und Deutsche Bank zusammen. Unser Italien-Korrespondent Christoph Kitzler hat recherchiert, wie die 'Ndrangheta so stark werden konnte: Expansion, Expansion, Expansion.
Bei diesen Zahlen könnte so mancher multinationaler Konzern neidisch werden. Die kalabrische 'Ndrangheta ist die größte Mafia-Vereinigung: Weltweit beschäftigt sie bis zu 60.000 "Mitarbeiter", mehr als 380 Untergruppierungen existieren, zwölf davon gibt es in Deutschland. Die große Verbreitung ist das Geschäftsgeheimnis der 'Ndrangheta, den meisten Umsatz macht sie im Ausland.
Das Geschäft der Mafia: Drogen, Müllentsorgung , Mode
Wichtiges Element des organisierten Verbrechens ist die Verflechtung mit der Politik und der Wirtschaft. "Die scheint immer noch gut zu funktionieren", sagt Christoph Kitzler. Seit 1991 mussten allein in Kalabrien 82 Kommunalparlamente aufgelöst werden, weil sie von der Mafia infiltriert waren. In solchen unterwanderten Gesellschaften haben die Verbrecher leichtes Spiel. Ein Element davon ist auch die Schutzgelderpressung.
"Schutzgelderpressung ist das Kerngeschäft der Mafia gewesen, wirtschaftlich schlägt das aber nicht mehr zu Buche. Schutzgelderpressung sichert aber immer noch die Kontrolle über das Territorium."
Selbst im Modegschäft ist die 'Ndrangheta tätig, das hat der Schriftsteller und Journalist Roberto Saviano herausgefunden. "Da sind dann oft chinesische Näher im Einsatz, die dann aber als 'Made in Italy' verkauft werden", erklärt Christoph. Das sind keine billigen Fälschungen, teilweise kommen die auch in den ganz regulären Handel.