Griechenland nervt die EU. Die EU nervt Griechenland. EU und Griechenland nerven uns. Wir nerven unsere Nachbarn. Ey, so langsam reicht's mir dem Generve! Wir erklären, was die ultimative Nervensäge ausmacht - und wie ihr genau das verhindern könnt.
Grundsätzlich haben wir ja Verständnis für das ganze Theater. Es geht schließlich um ziemlich viel Geld. Aber eigentlich können wir es nicht mehr hören: Sobald jemand auch nur das Wort "Griechenland" oder "Euro" in den Mund nimmt, steigt unser Nervfaktor sprunghaft um 200 Prozent an. "Zu einer Nervensäge wird man immer genau dann, wenn man etwas tut, was der andere nicht will", erklärt der Psychologe Rainer Sachse die simple Nerv-Gleichung.
"Andere zu nerven heißt eigentlich: Sie sind rückmeldungsresistent."
Jeder Mensch hat eine gewisse Geduldsspanne. Wenn das Gegenüber aber immer wieder und wieder nicht das tut, was man von ihm erwartet - obwohl er genau das auch weiß - hat jeder irgendwann die Schnauze voll. Manche sind sehr dünnhäutig, die sind ganz schnell genervt, andere halten mehr aus. "Im Schnitt ist man nach vier, fünf Aktionen genervt", schätzt Rainer Sachse, "und dann geht der Ärger richtig los."
Einach mal miteinander reden
Die Nervensägen selbst haben übrigens auch ein Problem mit ihrem Verhalten, selbst wenn sie sich überhaupt nicht daran stören, dass alle von ihnen genervt sind: Irgendwann sind alle so sauer, dass die Nerver gar keine Vorschläge oder Ziele umsetzen können.
Sachses Tipp für und gegen Nervensägen: ein klein wenig mehr Rücksicht. Und ohne Kompromisse geht es meistens gar nicht. Das ist in jeder Beziehung so, egal ob es um einen Streit zwischen EU und Griechenland geht oder um euch und den dämlichen Kollegen.
- Wann nerve ich? | zeit.de über Nervensägen