Im Netzbasteln beschäftigen wir uns oft mit Dingen, die man nicht sieht, die aber trotzdem da sind. Diesmal geht es um etwas Unsichtbares, das durchaus einen etwas bedrohlichen Beigeschmack hat: Wir bauen einen Geigerzähler-Bausatz.
Man sieht sie nicht, man hört sie nicht, sie ist überall, und in hohen Dosen ist sie lebensbedrohlich. Radioaktive Strahlung oder Stoffe. Messen kann man sie seit 90 Jahren mit einem sogenannten Geigerzähler, den der deutschen Forscher Hans Geiger mit seinem Mitarbeiter Walther Müller in Kiel entwickelte.
Mightyohms Geigerzähler
Das Grundprinzip: Ein mit Edelgasen gefülltes und unter elektrische Spannung gesetztes Zählrohr erzeugt bei einfallender Ionenstrahlung freie Elektronen, die elektrische Impulse erzeugen, die im Folgenden ausgewertet werden können. Einen solchen Geigerzähler, allerdings mit einem verbauten Microcontroller, baut unser Netzbastler Moritz Metz anhand eines Bausatzes des amerikanischen Tüftlers Jeff Kyzer alias "Mightyohm".
Den Bausatz sowie dazugehörige Workshops gab es auch auf dem Chaos Communication Camp 2019, dem Zeltlager des Chaos Computer Clubs. Alle vier Jahre treffen sich rund 5000 Nerds, Bastler und Hacker aus aller Welt auf einem ehemaligen Ziegeleipark nördlich von Berlin. Ein Paradies für Netzbastler - und frei an Strahlung, also zumindest radioaktiver Strahlung.