Per Smartphone an einer Demonstration teilnehmen oder wie ein Vogel über San Francisco fliegen: Auf dem diesjährigen Sundance Film Festival in den USA wurden mehrere spannende Virtual-Reality-Projekte vorgestellt.
3D-Brille aufsetzen und Film gucken - über dieses Stadium gehen die Virtual-Reality-Projekte, die auf dem diesjährigen Sundance Film Festival vorgestellt wurden, weit hinaus, berichtet DRadio-Wissen-Redakteurin Anna Kohn. Mit Birdly zum Beispiel legt sich der User mit einer Facebook-Oculus-Rift-Brille auf eine Art Bank und hat - während er die Arme bewegt - den Eindruck, über San Francisco zu fliegen. Damit es sich auch wirklich echt anfühlt, pustet ein Ventilator dem menschlichen Vogel Luft entgegen.
Mit Birdly über Frisco fliegen
Auch Project Syria von der Journalistin Nonny de la Pena wurde auf dem Sundance Film Festival vorgestellt: Mit diesem Virtual-Reality-Projekt können Nutzer erleben, wie es wäre, in Syrien in einem Bombenangriff festzustecken - allerdings anhand von Graphiken. "Immersive Journalism" nennt Nonny de la Pena das.
Als Nutzer in eine Szenerie eintauchen
Ein ähnliches Projekt ist VRSE: Dafür haben die Filmemacher Chris Milk und Spike Jonze zusammen mit dem Online-Nachrichtensender Vice News eine App entwickelt, die sich User kostenlos auf ihr Smartphone laden und dann virtuell - aber anhand realistischer Filmaufnahmen - zum Beispiel am Millions March teilnehmen können - dem Protestmarsch gegen rassistisch motivierte Polizeigewalt, der im Dezember 2014 in New York stattgefunden hat.
"Wenn du den Kopf und dein Smartphone drehst, siehst du die Gesichter, kannst auf den Straßenboden gucken oder in den Himmel - du bist mittendrin."
DRadio-Wissen-Redakteurin Anna Kohn hat die App ausprobiert. Ihr Fazit: "Das Video wurde mit einer 360-Grad-Kamera gedreht und du hast tatsächlich den Eindruck, dabei zu sein." Noch intensiver wird dieser Eindruck laut den VRSE-Machern, wenn sich die Nutzer ein Google Cardboard aufsetzen - eine Art kleine Pappbox, in die man sein Smartphone steckt und die einen dann noch mehr von der Außenwelt abschirmt.
Für nicht-tagesaktuelle Geschichten funktioniere eine Erzählweise per Virtual Reality also schon ganz gut, sagt Anna: "Fürs harte, schnelle Nachrichtengeschäft bin ich mir noch nicht so sicher - dafür müsste wirklich schnell und aufwendig produziert werden." Project-Syria-Macherin De la Pena meinte aber gegenüber dem US-Radionetzwerk NPR, dass es mittlerweile möglich sei, innerhalb von 48h ein Virtual-Reality-Video zu machen. Außerdem basteln sowohl Google als auch Facebook derzeit an nutzerfreundlicheren Anwendungen für ihre jeweiligen Virtual-Reality-Brillen.