Eine App für den gesamten deutschen Nahverkehr: Das ist das Ziel. "Mobility Inside" wird ab März zunächst aber nur 40 Prozent der Bevölkerung erreichen.
Eine App für alle Verkehrsverbünde, darauf müssen wir wahrscheinlich noch eine Weile warten. Mobility Inside, die Ticket-App für den öffentlichen Nahverkehr, die im März verfügbar sein soll, werden erst einmal nur 40 Prozent der Bevölkerung nutzen können. Mit dabei sind dann Schleswig-Holstein, München, große Städte wie Dortmund, Nürnberg oder auch Mainz.
"Das Ziel der App ist aber ganz klar: Das soll irgendwann mal in ganz Deutschland funktionieren."
Mit der Deutschen Bahn und den Stadtwerken München sind zwei mächtige und finanzstarke Player auf diesem Gebiet an Bord, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporter Andreas Noll.
Nicht nur Bus und Bahn: Multimodales Routing
Die App wird sich aber nicht nur auf Bus und Bahn konzentrieren. Sie setzt auf sogenanntes multimodales Routing. Das heißt, auch E-Bike, E-Roller und Car-Sharing sollen berücksichtigt werden. Wie genau das dann in der Praxis funktioniert, wird man ab März sehen können, sagt Andreas Noll.
Die Vorarbeiten zu Mobility Inside laufen jedenfalls seit geraumer Zeit. Das Vorhaben wurde im Herbst 2019 gestartet und ein einjähriger Test mit einer Pilot-App und 2000 Fahrgästen war offenbar erfolgreich. Als Nächstes folgt nun also der Schritt in die Öffentlichkeit.
"Es gibt regelmäßig entsprechende Versuche, diesen Flickenteppich in Deutschland zu beenden, dass eben jede Verkehrsgesellschaft ihre Fahrkarten mit einer eigenen App verkauft."
Immer wieder wurden Versuche unternommen, das Verkaufssystem für Tickets in einer App zu vereinheitlichen. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen gibt es zum Beispiel die mobil.nrw-App, die die Gesellschaften eines Bundeslandes vereint. Allerdings ändert das nicht an der gesamtdeutschen Situation.
ÖPNV-Tickets: Deutsche Bahn bisher am flächendeckendsten
Die flächendeckendste Lösung, die es bisher gibt, ist die Deutsche-Bahn-App. Für viele Städte lassen sich mit der App auch City-Tickets lösen, wenn man mit dem Zug angereist ist.
Auch für Fahrten innerhalb der Verkehrsverbünde funktioniert das in verschiedenen Regionen. Die Frage, wieso die Deutsche-Bahn-App nicht einfach ausgebaut wird, hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass man mit der Mobility Inside-App alles anbieten möchte, sagt Andreas Noll. Also nicht nur Tickets für den öffentlichen Nahverkehr, sondern beispielsweise auch Buchungsoptionen für E-Roller und Car-Sharing.
Auch Google hat erste Schritte unternommen
Seit Ende 2018 bietet Google Maps auch erweiterte Funktionen für Pendler an. Mittlerweile lassen sich die Fahrpläne in vielen deutschen Städten über die Google-App anzeigen.
Auch beim Fahrkartenverkauf würde Google wohl gerne teilhaben. Vor zwei Jahren gab es den Start einer solchen Funktion für weltweit 30 Metropolen, – das wurde zwischenzeitlich auch ausgeweitet. Doch in Deutschland ist beispielsweise der Ticket-Kauf für den Bus mit der Google-App weitestgehend nicht möglich.