Die Datenübertragung mit Eurem Smartphone ist Euch oft zu lahm? Dann vergesst LTE, denn bald kommt 5G. Das ist ein neuer Mobilfunkstandard an dem gearbeitet wird und der auch Thema auf der Cebit ist, die gerade in Hannover läuft. Einige Unternehmen haben den neuen Übertragungsstandard in der Testversion vorgestellt.

Zum Vergleich: Bei 3G erreichen wir maximal 42 Mbit. Das entspricht einem durchschnittlichen DSL-Anschluss. Bei LTE Advanced, das wäre sozusagen 4G, schaffen wir in der Theorie maximal 1000 Mbit. Bei 5G sind wir dann bei ungefähr 10.000 Mbit. Konkret bedeutet das, wenn wir zum Beispiel eine Software runterladen wollen, etwa ein Office-Programm mit 500 Megabyte, dann brauchen wir mit 3G im allerbesten Fall an die zwei Minuten. Beim neuen 5G dauert das ganze weniger als eine halbe Sekunde. Ein Klick auf den Download-Button - und schon ist die Software geladen.

Noch nicht alltagstauglich

Im Alltag wurde der neue Mobilfunkstandard noch nicht getestet, aber auf der Cebit haben Vodafone, Ericsson und die Technische Universität Dresden über eine Entfernung von zehn Metern eine Geschwindigkeit von 15 Gigabit pro Sekunde erreicht. Und im Februar hatten die Telekom zusammen mit dem Hardware-Hersteller Huawei im Versuch sogar 70 Gigabit pro Sekunde geschafft.

"Da wäre zum einen die private Nutzung. Da brauchen wir so hohe Geschwindigkeiten zwar nicht, aber wenn man es hat, findet man es gut."
Konstantin Zurawski, DRadio-Wissen-Netzautor

Besonders interessant ist G5 für das Internet der Dinge, wenn also Geräte, Maschinen oder Produkte mit dem Internet verbunden sind und darüber gesteuert werden. Jeder kleiner Roboter in einer Industriehalle könnte in Zukunft ja mit dem Internet verbunden sein, und da kommt es nicht mal so sehr auf die Geschwindigkeit der drahtlosen Verbindung an, sondern eher auf die Verzögerungszeiten. Also wie lange dauert es, bis die Datenübertragung und der Datenempfang überhaupt begonnen haben. Und diese Verzögerungszeiten sind bei 5G sehr viel geringer als bisher.

Bessere Kommunikation zwischen Fahrzeugen

Auch für selbstfahrende Fahrzeuge, die im Straßenverkehr miteinander kommunizieren, könnte 5G eine bedeutende Rolle spielen. Wenn dort eine Information eine halbe Sekunde schneller transportiert wird, kann das einen riesigen Unterschied machen. Noch vor wenigen Wochen hatte Google einen Unfall mit einem Fahrzeug gemeldet, dass autonomes Fahren getestet hatte. Da ist ein Google-Auto einem Bus reingefahren. DRadio-Wissen-Netzautor Konstantin Zurawski sagt: "Meine These ist: Dieser Unfall hätte verhindert werden können, wenn die beiden Fahrzeuge kommuniziert hätten, wenn also das jeweils andere Fahrzeug exakt über Geschwindigkeit und Standort des anderen informiert gewesen wäre."

Shownotes
Neuer Mobilfunkstandard 5G
Schneller funken
vom 15. März 2016
Autor: 
Konstantin Zurawski
Moderatorin: 
Marlis Schaum