In der Berichterstattung zur Corona-Pandemie nutzen viele Journalisten ungeeignete oder sogar gefährliche Metaphern, kritisiert der Neurolinguist Markus Reiter. Wie Sprache im Gehirn wirkt, erklärt er im Interview.
Von "Dunkelziffern" und "Krieg gegen das Virus" ist die Rede — viele Metaphern prägen seit Wochen die Schlagzeilen rund um die Corona-Pandemie.
Neurolinguist Markus Reiter beschäftigt sich mit der psychologischen Wirkung von Sprache. Zuspitzungen werden im Journalismus gerne genutzt, um komplexe Sachverhalte für die Nutzer greifbarer zu machen. Doch sie sollten wohl überlegt sein.
"Auch in der Krise müssen die journalistischen Metaphern stimmen."
Stimmen die Metaphern nicht, können sie in der Amygdala wirken. Das ist das Angstzentrum des Gehirns. Welche Begriffe und Metaphern einen Einfluss auf das Amygdala haben und was das für die Arbeit von Journalisten bedeutet, erklärt Markus Reiter im Interview.
Die Corona-Pandemie als weltweites Nachrichten-Phänomen
Christian Trippe leitet das russischsprachige Programm der Deutschen Welle. Er sagt, die Nachfrage nach Corona-Nachrichten sei immens. "Medien sind schon immer Krisengewinner, das ist nicht neu", meint er. Bei der Deutschen Welle verzeichne man insgesamt sehr viel mehr Hörer, Leser, Nutzer. Gerade in der Krise sei der Ruf nach einer unabhängigen Stimme so groß wie lange nicht.
Jim Egan, CEO bei BBC World News, berichtet von einer ungewöhnlichen Allianz mit Euronews und CNN, und wie die Corona Pandemie den Qualitätsjournalismus im Guten wie im Schlechten verändert.
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