Mit verschiedenen Initiativen will die neuseeländische Regierung mehr Geld durch Tourismus verdienen, der auch möglichst klimaneutral sein soll. Reisende, die nur wenig Geld ausgeben, sind demnach weniger erwünscht. Allerdings sind Backpacker auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, wenn sie kommen, um im Land zu arbeiten.
Traumhafte Landschaften, soweit das Auge reicht, unberührte Natur, perfekt fürs Wandern: Bei Backpackern ist Neuseeland beliebt. Bisher konnte man mit einem relativ geringen Budget in einem Camper durch das Land fahren, anhalten, wo es schön ist, und beim kostenlosen Wildcampen viel Geld einsparen, das sonst in eine Unterkunft geflossen wäre.
"Andere Branchen haben großzügige Pandemieunterstützung bekommen, die Hostels nicht."
Das könnte sich demnächst ändern, weil das Land ein paar Maßnahmen ergreift, um künftig mehr Geld durch den Tourismus einnehmen. Denn die Branche musste während der Pandemie viel einstecken. Die Grenzen waren lange Zeit dicht und die Die Unterstützung durch den Staat blieb gering. So mussten viele Hostels dichtmachen. In der Folge gibt es im Land nur noch rund halb so viele Betten wie vor der Coronapandemie.
Gerade die Touristen, die kaum Geld ausgeben, bringen der neuseeländischen Tourismusbranche nicht viel, um sich von dieser Durststrecke wieder zu erholen. Die Regierung überlegt nun, verschiedene Initiativen zu ergreifen, damit mehr Geld durch Tourismus in das Land fließen kann.
Gesetze werden verschärft: Freedom-Camping wird eingeschränkt
Wer beispielsweise in einem Camper unterwegs ist, der nicht über eine Toilette verfügt, muss auf Campingplätzen mit Duschen und Sanitäranlagen übernachten. In besonders beliebten Städten wie Queenstown hängen inzwischen viele Schilder, die Wildcampen verbieten. Wer es trotzdem tut, muss mit einem Bußgeld rechnen.
Könnten kommen: Eintrittsgelder für Nationalparks und Abflugsteuer
Um den Andrang von Touristen zu regulieren, denkt man in Neuseeland jetzt auch über Eintrittsgelder für Nationalparks nach, sagt unsere Korrespondentin Sandra Ratzow.
"Aber es geben auch viele zu: Neuseeland lebt von seinem Clean-und-green-Image und wenn zu viel Touristen kommen, dann passt das nicht mehr."
Kritische Stimmen haben sich bereits zum Vorstoß des neuseeländischen Tourismusministers Stuart Nash geäußert, sagt unsere Korrespondentin. Sie halten es für unrealistisch, gut zahlende Touristen ins Land zu holen und gleichzeitig zu verhindern, dass Backpacker in das Land kommen.
Zumal Backpacker, die für eine "Work-and-Travel-Reise" ins Land kommen, um vor Ort beispielsweise in Hostels und Hotels zu arbeiten, wichtig für die Tourismusbranche sind. So gesehen ist der gesamte Servicebereich im Prinzip von diesen Backpacker-Touristen abhängig.
Aber viele Kritiker sehen gleichzeitig auch ein, dass es dem "Clean-and-green-Image" widerspricht, wenn zu viele Touristen durch unberührte Naturlandschaften wanderten, erklärt unsere Korrespondentin Sandra Ratzow.
"Unbedingt rechtzeitig buchen, wenn man günstig in Neuseeland unterkommen will."
Der neuseeländische Umweltminister David Parker hat vorgeschlagen, dass jeder Tourist, der ins Land kommt, seinen CO2-Fußabdruck ausgleichen sollte. Zum Beispiel die Emissionen, die durch den Hin- und Rückflug entstehen. Seine Idee: Eine Art Abflugsteuer für Touristen, die umso höher ausfallen soll, je weiter das Ursprungsland entfernt ist.