Nordkorea hat nach eigenen Angaben eine Wasserstoffbombe getestet. Die sind noch viel zerstörerischer als Atombomben. Warum aber behauptet das ostasiatische Land so etwas überhaupt und wie stark kann die Explosion einer Wasserstoffbombe sein?
Ob die Nordkoreaner tatsächlich eine Wasserstoffbombe gezündet haben, ist noch nicht endgültig gesichert. Ein Erdbeben in der Region könnte darauf schließen lassen, allerdings heißt es aus Südkorea, es sei nur ein relativ leichtes Erdbeben gewesen. Doch die Botschaft aus Nordkorea steht: Das Land will sich mit allen Mitteln verteidigen. Die kommunistische Diktatur sieht sich vom Westen bedroht. Zum Beispiel vor den USA. "Das Kalte-Kriegs-Denken ist anscheinend noch nicht vorüber", sagt DRadio-Wissen-Autorin Aglaia Dane.
Zerstörungskraft der Wasserstoffbombe
So funktioniert eine Wasserstoffbombe: Wasserstoff schmilzt, dabei entstehen Helium, andere Elemente und eine gigantische Menge überschüssiger Energie. Es ist eine Kernfusion die so auch auf der Sonne stattfindet. Die Explosion der Wasserstoffbombe ist anders als bei einer gewöhnlichen Atombombe ein zweistufiges Verfahren:
- zuerst wird die Atombombe gezündet
- dadurch kommt es zu einer Kernspaltung die viel Energie freisetzt
- durch die Energie verschmelzen Wasserstoffisotope
- durch die Verschmelzung entsteht noch mehr unfassbare Energie
"Der Staub nach einer Explosion geht bis zu 40 Kilometer hoch in die Atmosphäre und wird vom Wind weiter getrieben. Das heißt: Noch weit entfernt, bekommen Lebewesen die Strahlenkrankheit und Krebsfälle nehmen zu."
Wie stark diese Bomben sind, kommt auf ihre Größe an. Die Bombe "Ivy-Mike", die von den USA 1952 gezündet wurde, hatte 500 Mal mehr Sprengkraft als die Atombombe von Hiroshima. Und das war nicht die größte Wasserstoffbombe, die bisher getestet wurde. Die wurde 1961 gezündet. Diesmal in der ehemaligen Sowjetunion. "Zar" hieß sie und war noch fünf Mal stärker als "Ivy-Mike".