In zwei Wochen sind mehr als 70.000 Flüchtlinge nach Deutschland gekommen. Die Unterkünfte sind voll, die Menschen müssen inzwischen in Turnhallen und Zelte ausweichen. Wie geht es weiter?
Ganz so viele Flüchtlinge wie noch vor einigen Wochen kommen nicht mehr nach Deutschland. Auch weil die Grenzen wieder geschlossen sind und die Menschen nicht mehr unkontrolliert einreisen können. Das hat Auswirkungen: "Die Helfer in München oder Frailassing werden entlastet, wenn nicht so viele Flüchtlinge auf einmal ankommen", sagt Katharina Hamberger aus unserem Hauptstadtstudio. "So kann auch den ankommenden Flüchtlingen schneller geholfen werden."
Notlösungen, die erstmal bleiben
Derzeit sind etwa 200.000 Flüchtlinge in Erstaufnahmeeinrichtungen untergebracht. Die Kapazitäten sind inzwischen aufgebraucht, Notunterkünfte und Zeltstädte müssen als schnelle Lösungen helfen. Katharina Hamberger hat selbst beobachtet, wie circa 100 Flüchtlinge vor einer vollen Aufnahmerichtung stehen: "Da nehmen die Helfer dann eben ein Zelt und versuchen die Menschen irgendwie unterzubringen, damit sie eine Decke haben und vielleicht etwas zu essen bekommen."
"Diese Zeltstädte und Notunterkünfte werden wir noch länger sehen, die werden nicht so schnell wieder verschwinden."
Die Bundesregierung reagiert: Es sollen Erstaufnahmeeinrichtungen für 40.000 Flüchtlinge geschaffen werden. "Die Frage ist, ob das auch so schnell passieren kann", sagt Katharina Hamberger. Es müssten erst passende Häuser und Wohnungen gefunden werden, die müssten den gesetzlichen Ansprüchen genügen, Brandschutzregeln erfüllen und so weiter.
- Besuch in der Flüchtlingsunterkunft | Reportage aus der Redaktionskonferenz
- Tröglitz ist überall | Redaktionskonferenz über Fremdenfeindlichkeit