In Guhlen, am Rande des Spreewaldes, befinden sich rund 250 Millionen Barrel Öl unter der Erde. Das hat der Ölkonzern CEP herausgefunden. Jetzt wird untersucht, wo Bohrungen möglich und wirtschaftlich sind.

Das brandenburgische Örtchen Guhlen könnte für die nächsten 40 Jahre ausgesorgt haben. Denn so lange könnte auf den Äckern Öl fließen. Zumindest wenn es nach dem deutsch-kanadischen Erdölunternehmen CEP (Central European Petroleum) ginge. Probebohrungen im Jahr 2012 verdichteten die Annahme, dass in tausend Meter Tiefe ein Ölfeld liegt. Diese ersten Proben haben sich nun bestätigt.

Öl mit guten Fließeigenschaften

Das Erdölvorkommen liegt bei etwa 250 Millionen Barrel, das sind 40 Milliarden Liter. Außerdem ist es von besonderer Qualität mit guten Fließeigenschaften. Der Haken: Gestein schließt das Öl ein. Wo genau die Förderanlagen deshalb ansetzen müssten, ist noch nicht klar. Klar ist aber, dass die Stadtverordnetenversammlung den Fachleuten von CEP grünes Licht gegeben hat, das jetzt genauer zu analysieren.

"Es gibt kleinere Lagerstätten und es gibt größere. Die ganz großen Lagerstätten sind weltweit eigentlich entdeckt. Aber es findet jedes Jahr irgendwo jemand eine Lagerstätte in einer Größenordnung, wo man sagt: Wow, Donnerwetter!"
Jaap Bouwman, Geschäftsführer von Central European Petroleum

Problematisch ist die jüngste Erlaubnis, weil das Ökosystem des nahe gelegenen Spreewalds sehr empfindlich ist und Bohrungen negative Auswirkungen darauf haben könnten. Andererseits fließen immerhin zehn Prozent jedes geförderten Liters Öl in die Landeskasse Brandenburgs. Der Ölkonzern rechnet frühestens in zwei bis drei Jahren mit dem Startschuss.

Mitarbeiter der deutsch-kanadischen Central European Petroleum GmbH (CEP) steht vor Bohrturm im brandenburgischen Guhlen.
© dpa
Ein Mitarbeiter der deutsch-kanadischen Central European Petroleum GmbH (CEP) vor dem Bohrturm im brandenburgischen Guhlen.

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Shownotes
Erdölvorkommen
Bohren in Brandenburg
vom 20. September 2016
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartner: 
Pascal Fischer, DRadio Wissen