In Nordkorea kommt die Partei zusammen - das erste Mal seit 1980. Dafür wurde die Hauptstadt herausgeputzt und heftig gewunken wird auch. Peter Kujath vermutet, Kim Jong Un könnte die Partei stärken wollen - als Gegengewicht zur Armee.
Der letzte Parteitag fand 1980 statt. Damals sagte der Staatsgründer Kim Il Sung, dass es das nächste Parteitreffen erst gebe, wenn es der Bevölkerung richtig gut ginge. Das ist auch 2016 noch nicht eingetreten: Die Menschen in Nordkorea leiden an Unterernährung.
"Das Land darbt nicht nur unter den UN-Sanktionen. Die Wirtschaft kommt generell nicht wirklich in Gang."
Dennoch gibt es jetzt einen Parteitag. Dafür wurde Pjöngjang gesäubert und geschmückt. "Man hat versucht, die Hauptstadt so herauszuputzen wie es nur irgendwie geht", sagt Peter Kujath. Er war lange Zeit ARD-Korrespondent in Ostasien. Alle in der Hauptstadt mussten mitmachen: Straßen fegen oder Blumen pflanzen.
Wie der Parteitag genau abläuft, ist noch unklar. Zumindest ist der aktuelle Diktator Kim Jong Un bereits beim Parteitag eingetroffen. Er ist ungefähr 33 Jahre alt - sein genaues Geburtsdatum ist unbekannt. Kim Jong Un könnte mit dem Treffen der Genossen versuchen, die Partei wieder zu stärken. Neben dem Militär, könnt er damit die Partei wieder zum zweiten Standbein machen, sagt Kujath. Denn bislang hieß es vor allem: Die Armee zuerst.
"Es könnte sein, dass Kim Jong Un offiziell verkündet, sowohl die nukleare Abschreckung zu stärken als auch die Wirtschaft verbessern zu wollen."
Für Kim Jong Un spielt die Wirtschaftspolitik eine wichtige Rolle, sagt Kujath. Deshalb könnte es sein, dass der Parteitag etwas mehr Marktwirtschaft bringt. Zum Beispiel bei den kleinen Bauern. Davon gibt es viele und normalerweise arbeiten die im Kollektiv. Manche bewirtschaften auch einen kleinen Garten. Peter Kujath sagt, eventuell sagt Kim Jong Un, "da öffne ich und ein bisschen Marktwirtschaft darf Einzug halten."