Pasta besteht vor allem aus Hartweizen. Der ist dieses Jahr knapp, die Pasta wird teurer. Gute Alternativen sind schwer zu finden.

Im Lockdown waren die Pastaregale im Supermarkt oft leer. Das ist zwar nicht mehr so, trotzdem könnte es mit Pasta dieses Jahr knapper werden – oder zumindest teurer. Denn die Ernte ist dieses Jahr schlecht ausgefallen und Hartweizen deshalb rar.

"Der Unterschied ist vor allem, dass in den Körnern von Hartweizen mehr Protein und Gluten und weniger Stärke als in Weichweizen enthalten ist. Der Teig reißt dann weniger."
Verena von Keitz, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin

Hartweizen ist eine andere Weizenart als wir sie beispielsweise vom normalen Weizenmehl kennen. Das Mehl für Brot und Gebäck besteht nämlich aus Weichweizen. Der Unterschied: Hartweizen enthält mehr Protein und Klebereiweiß und weniger Stärke. Das bedeutet, dass sich Teig aus Hartweizen besonders gut formen lässt. Er ist elastischer und geschmeidiger und reißt deshalb nicht so leicht.

Deshalb lassen sich aus Pasta-Teig auch so viele verschiedene Formen herstellen.

Regen und Hitzewelle sorgen für schlechte Ernte

Hartweizen mag es vor allem warm und trocken. Deswegen sind beispielsweise in Europa die größten Produzenten Italien und Frankreich. Dort hat es aber dieses Jahr viel geregnet, sodass die Ernte schlecht ausfiel.

Das wichtigste Produktionsland von Hartweizen ist aber Kanada. Dort hatten sie dieses Jahr ein ganz anderes Problem als den Regen: nämlich extreme Hitze. Die hat dafür gesorgt, dass nur rund die Hälfte an Hartweizen geerntet werden konnte als in den Jahren zuvor. Ähnlich sieht es in den USA aus. Diese Ernteausfälle treiben derzeit die Preise für Hartweizen weltweit nach oben.

Das Statistische Bundesamt vermutet deshalb, dass es zu Engpässen und Preissteigerungen kommt, die auch die Verbraucherinnen und Verbraucher spüren werden. Allerdings ist die Nachfrage nach Pasta hierzulande im Vergleich zum Vorjahr wieder etwas gesunken.

Alternativen dringend gesucht

Alternativen zur Hartweizen-Pasta gibt es zwar schon länger – doch richtig zufrieden machen die oft nicht, sagt Verena. Das Problem mit Pasta aus Linsen, Kichererbsen oder auch Erbsen ist oft die Konsistenz: Außen glitschig und innen krümelig. Auch der Geschmack ist ein anderer.

"Über den Geschmack von Pasta-Alternativen lässt sich streiten. Sie sind aber vor allem teurer: etwa drei- oder viermal soviel wie normale Nudeln."
Verena von Keitz, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin

Neben dem Geschmack haben die Alternativen aus Hülsenfrüchten vor allem ein großes Manko: Sie sind viel teurer als normale Nudeln. Verena von Keitz rät deshalb eher zu Pasta aus Dinkel, falls es mit dem Hartweizen tatsächlich knapp werden sollte. Konsistenz und Geschmack sind dem der Hartweizen-Pasta nämlich ziemlich ähnlich.

Sonst: Selbermachen!

Wem all das nicht zusagt, kann die Lieblingspasta auch selbst herstellen. Das ginge im Zweifel auch mit Mehl aus Weichweizen. Dann muss aber eine ordentliche Menge an Eiern hinzugefügt werden, damit es klebt.

Wer weniger kneten will, dem rät unsere Reporterin: Gnocchi machen. Die bestehen nämlich aus Kartoffeln.

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Shownotes
Schlechte Ernte
Hartweizen für Pasta wird knapp – es gibt kaum Alternativen
vom 22. Oktober 2021
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartnerin: 
Verena von Keitz, Deutschlandfunk Nova