Wie schön wäre das: Eine Pille einwerfen und keine Angst mehr haben. Wissenschaftler arbeiten bereits an der Anti-Angst-Pille. So ließe sich Furcht ebenso einfach abschalten wie Kopfschmerzen.

DRadio-Wissen-Reporterin Kristin Raabe hat so ihre Probleme mit Höhen. Kirchtürme und Hochhäuser sind ihr unangenehm, Achterbahnen alles andere als ein Spaß, manche Rolltreppen können schwierig sein. "Mein Herz rast, ich fange an zu schwitzen, muss mich konzentrieren, Augen zumachen, kontrolliert ein- und ausatmen", erklärt Kristin. Eine Pille gegen Angst wäre in einem solchen Fall recht praktisch

Neue Medikamente gegen die Angst

Bei schweren Fällen von Angststörungen setzen Therapeuten schon heute angstlösende Medikamente ein, beispielsweise bestimmte Antidepressiva oder Beruhigungsmittel wie manche Benzodiazepine. Die Wissenschaft hat sich aber nun auch Stoffe vorgeknöpft, bei denen man zuerst gar nicht gedacht hätte, dass sie eine Wirkung auf die Angst haben können, Cycloserin etwa.

"Ängste entstehen, weil eine an sich völlig harmlose Sache vom Gehirn völlig falsch bewertet wird - und das geschieht in einem Hirnteil, den wir Mandelkern nennen."
Kristin Raabe, Wissenschaftsjournalistin

Cycloserin kann dem Gehirn nun beibringen, dass das, was uns so große Angst macht, eigentlich ganz harmlos ist. Die Pille alleine bringt es allerdings nicht. Die Angstpatienten müssen sich zusätzlich einer Konfrontationstherapie aussetzen: die Spinne anfassen, auf den Kirchturm klettern, sich mit dem Clown anfreunden.

Shownotes
Phobie
Eine Pille gegen die Angst
vom 01. April 2014