Fußballplätze aus Kunstrasen sind praktisch und angenehm für die Spieler. Doch das Gummigranulat der Kunstrasen landet am Ende in den Meeren. Allein in Norwegen sind es 3000 Tonnen.
Berechnungen der norwegischen Umweltbehörde haben gezeigt: Rund 3000 Tonnen Gummigranulat landen in Norwegen jedes Jahr in den Fjorden. Damit wären Sportplätze die zweitgrößte Quelle für Mikroplastik im Meer, gleich hinter dem Abrieb von Autoreifen, der beim Fahren entsteht.
Unbeachtete Umweltsünde in Deutschland
In Deutschland gibt es etwa dreimal so viele Kunstrasenplätze wie in Norwegen. Bisher tauchen sie im Mikroplastik-Bericht des Umweltbundesamtes nicht als Quelle auf.
"Es dauert Hunderte, Tausende von Jahren bis sich das Granulat natürlich irgendwie in seine Bestandteile zersetzt."
Das Problem steckt zwischen den Plastikhalmen: Dort liegen kleine grüne Gummikügelchen, die dafür sorgen, dass Kunstrasen so schön weich und elastisch ist. "Pro Quadratmeter bauen wir so ungefähr sechs Kilo ein", sagt Hans-Jürgen Moser vom Sportamt Köln. Das Granulat landet erst in den Flüssen und später als Mikroplastik im Meer. Tonnenweise.
Boom von Kunstrasenflächen
Auf Kunstrasen können Fußballer circa 2000 Stunden kicken, bevor er zertreten ist, etwa vier mal so lange wie auf normalen Naturrasen. Darum entstehen überall in Europa Kunstrasenplätze.
"Die Materialien müssen die Umweltverträglichkeitsprüfungen alle erfüllt haben. Wir machen uns natürlich keine Gedanken, was in den Weltmeeren damit passiert."
Das viele Plastik in den Meeren ist ein bekanntes Problem: An manchen Stränden schwimmen wir schon heute in einer Plastiksuppe, in wenigen Jahren könnte es in den Meeren mehr Plastik als Fische geben und am Ende landet das Plastik über die Fische erst auf unseren Tellern, dann in unseren Mägen.