Wieder werden Joe Biden und Donald Trump bei der Präsidentschaftswahl gegeneinander antreten. Der Unterschied zu 2020? Diesmal ist Trump vorbereitet, sagt der Politologe Thomas Jäger.
Sein Wahlsieg bei den US-Präsidentschaftswahlen 2016 hat die USA überrascht, die Welt, Hillary Clinton und ihn selbst auch. Donald Trump hatte damals weder ein Programm, noch das entsprechende Personal, daran erinnert der Politologe Thomas Jäger.
Pläne der Trumpisten
Zum dritten Mal wird sich republikanische Kandidat Donald Trump nun auch am 5. November 2024 zur Wahl stellen, wieder in Konkurrenz zum Kandidaten der Demokraten Joe Biden, dem amtierenden Präsidenten. "Das wird, wenn Trump gewählt wird, eine scharfe Amtszeit", sagt Thomas Jäger.
"Inzwischen gibt es einen engen Kreis von Trumpisten. Die haben ein Regierungsprogramm ausgearbeitet."
Ein Programm gibt es und das Personal Trumps wisse, wie sie konkrete politische Ziele in den Ministerien erreichen können. "Project 2025" heißt dieser Masterplan der Trumpisten. Es geht darin unter anderem um den massenhaften Austausch des Personals in öffentlichen Verwaltungen.
Deutschland und die Europäische Union werde sich nach einem Wahlsieg Donald Trumps wieder an zwei Maßstäben Trumps messen lassen müssen. Sie lauten: Handelsbilanz und Militärausgaben.
Bidens Vorteile
Außerdem werde Trump die Nato möglichst zügig verlassen oder zumindest den militärischen Schutz an den sich Europa über Jahrzehnte gewöhnt hat, als Druckmittel einsetzen. "Eine Regierung Trump würde die Europäer zu einer viel schärferen China-Politik drängen", ist Thomas Jäger überzeugt.
Sollte Joe Biden die Präsidentschaftswahl gewinnen, werde auch er darauf bestehen, dass die Staaten Europas Verteidigung und Sicherheit in die eigenen Hände nehmen, sagt Thomas Jäger. Bekanntlich steht die Biden-Regierung hinter dem Verteidigungsbündnis Nato und möchte – anders als Donald Trump – die Ukraine weiterhin militärisch unterstützen.
In Bezug auf die potentielle Asienpolitik während einer zweiten Amtszeit Joe Bidens sagt der Politologe: "Auch die China-Politik könnte sich verschärfen, in einem sehr wohldosierten und überschaubaren Maß." Aus europäischer Sicht lägen die Vorteile eines Wahlsiegs von Joe Biden auf der Hand, findet Thomas Jäger und sagt: "Biden ist besser für uns."