Sagt der Hals-Nasen-Ohren-Arzt Jürgen Lamprecht. Denn nicht nur im Fußball gibt es Regeln, auch im allgemeinen Zusammenleben - abgesehen von den Keimen, die durchs Popeln verbreitet werden.
Popeln ist schädlich für die eigenen Gesundheit und für die der Mitmenschen, erklärt der Essener HNO-Arzt Jürgen Lamprecht.
"Stellen wir uns vor, in der Nase wären die Keime blau. Da würden viele Leute mit einer blauen Nase, mit blauen Flecken im Gesicht und blauen Fingern herum laufen."
Daran könne man sehen, erklärt Jürgen Lamprecht, dass dieser Mensch Erreger aus dem Keimnest Nase an den Fingern trägt. "Von so jemandem möchte man nicht die Hand gedrückt bekommen," entrüstet sich der Arzt. Abgesehen davon, dass durch die Fingernägel auch die Nasenschleimhaut verletzt würde.
"Jeder popelt so ein bisschen, aber Jogi Löw verdient eine Gelbe Karte, wenn er popelt."
Besonders häufig popeln Kindern, deshalb sei es wichtig, dass wir ihnen beibringen, nicht in der Nase zu popeln, so wie wir ihnen auch andere Regeln beibringen. Dennoch sei es klar, dass in unbewussten Momenten der Finger zur Nase wandert. Es ist also nur zu menschlich, deshalb sollte wir nicht mit erhobenem Zeigefinger (an dem vielleicht noch der ein oder andere Nasenkeim haftet) auf andere Popler oder Jogi Löw zeigen:
"Ein Gentleman wie unser Bundestrainer hat dann aber auch ein oder zwei Taschentücher parat."
Die Nase ist innen mit Schleimhaut überzogen, die Schleim bildet - daher der Name. Der Schleim trocknet, wird zäh, zieht längere Fäden, dann entstehen Popel oder Krusten. Normales Sekret wird von den Flimmerhärchen nach hinten in den Rachen abtransportiert. Das funktioniert nicht mehr mit zähem Sekret. Es bleibt in der Nase und stört uns. Der natürliche Reflex ist dann, sich die Nase zu putzen.