Mit dem Homeoffice gewinnt der Mittagsschlaf immer mehr Fans. Und tatsächlich: So ein Nickerchen zwischendurch tut richtig gut und bringt viele positive Effekte mit sich – solange wir nicht länger als circa 20 bis 30 Minuten schlafen.

Wer kennt das nicht zur Mittagszeit: diesen Anfall von Müdigkeit mittags während der Arbeit. Jetzt ein kurzes Nickerchen, das würde helfen. Im Büro sich mal eben aufs Ohr zu hauen, ist aber irgendwie komisch. Seit viele von uns im Homeoffice arbeiten, geht das jedoch schon eher. Und so ein Nickerchen bringt tatsächlich richtig viel. Laut Neurowissenschaftler Henning Beck geben wir damit unserem Gehirn mit seiner begrenzten Leistungsfähigkeit Zeit, den bisherigen Tag zu verarbeiten und sich neu zu sortieren.

"Das Gehirn hat eine begrenzte Leistungsfähigkeit. Und häufig ist es so, dass das im Schlaf wieder sortiert wird."
Henning Beck, Neurowissenschaftler

Schlaf habe die Funktion, dass das Gehirn ohne Reize von außen sichten kann, was wichtig war und was nicht, so der Hirnforscher. Das tut in einem Arbeitsalltag mit all den Mails, Anrufen und Sitzungen ziemlich gut.

Langsamer Altern mit Nickerchen

Außerdem sagt Henning Beck, dass Menschen mit regelmäßigen Nickerchen langsamer altern, da in dieser Ruhephase unter anderem auch Entzündungsprozesse im Hirn reduziert werden. Das passiert zwar generell beim Schlafen, mit zusätzlichem Nickerchen aber nicht nur in der Nacht, sondern auch mal zwischendurch am Tag.

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Idealerweise sollten wir das Nickerchen kurz nach dem Mittagessen halten, so Henning Beck. Das sei in der Regel die Zeit des Mittagstiefs und damit eine gute Gelegenheit, kurz abzuschalten. Aufpassen sollten wir, nicht zu lange zu schlafen. Heißt: Den Pyjama braucht ihr nicht anzuziehen. Wenn wir nämlich zu lange Schlafen, würden Prozesse im Gehirn freigesetzt, die uns nicht mehr richtig wach werden lassen. Das sei meist nach etwa 20 bis 30 Minuten der Fall.

"Sobald du in diesen Tiefschlaf kommst, gehen dann wieder andere Prozesse im Gehirn los, die dafür sorgen, dass du gar nicht mehr wach wirst danach."
Henning Beck, Neurowissenschaftler

Im vergangenen Jahr kam eine Studie sogar zu dem Ergebnis, dass Menschen, die regelmäßig länger als eine Stunde Mittagsschlaf machen, ein höheres Sterberisiko aufweisen und auch eher eine Herzkreislauf-Erkrankung bekommen. Warum das so ist, konnten die Forschenden allerdings nicht sagen.

Der Salvador-Dali-Trick

Um nicht zu lange zu schlafen, könnt ihr euch einen Wecker stellen. Wer es altmodischer mag, kann es wie Salvador Dalí machen. Der Maler war ein bekennender Mittagsschläfer. Er hat sich dafür in einen Sessel gesetzt und einen Löffel in die Hand genommen. Sobald er eingeschlafen ist, ist der Löffel heruntergefallen und Dali vom Lärm wieder wach geworden.

Albert Einstein hat es ähnlich mit einem Schlüsselbund gemacht. Ihr könnt aber auch einen Kaffee trinken vor dem Nickerchen. Denn das Koffein wirkt erst nach circa 20 bis 30 Minuten und gönnt euch damit die perfekte Powernap-Zeit.

Shownotes
Powernap
Warum der Mittagsschlaf eine gute Sache ist
vom 15. März 2021