In der neuen Staffel der Netflix-Serie "Stranger Things" kommen spezielle Produkte so häufig vor, dass sich die Fans beschweren. In Deutschland müssen Produktplatzierungen zwar gekennzeichnet werden, das gilt aber nicht automatisch für die Streaming-Angebote.
Für Unternehmen ist es eine gute Werbung, wenn ihre Produkte in Filmen und Serien gezeigt werden. In der Netflix-Serie "Stranger Things" tauchten zum Beispiel die Fertigwaffeln Eggo auf, die die Hauptfigur "El" die ganze Zeit über isst. Der Umsatz der Waffelfirma ist seitdem um 14 Prozent gestiegen.
"Das Produkt muss ganz diskret in einer Handlung auftauchen."
Die Produktplatzierung nimmt in der Serie aber grenzwertige Formen an. So wird in der ersten Folge der zweiten Staffel ausgiebig Produkte von "Kentucky Fried Chicken" gefuttert. Steve Harrington sagt sogar: "I love KFC. It's finger lickin' good." Dieser letzte Satz ist exakt der offizielle Werbeslogan der Fast-Food-Kette.
Diese massive Produktplatzierung hat ein Blogger in Riga in einer Datenbank aufgearbeitet: Mehr als 60 mal taucht das Coca-Cola-Logo in der neuen Staffel auf.
Mehr Produktplatzierung durch Streaming-Angebote
Cornelia Holsten, Vorsitzende der Direktorenkonferenz aller Landesmedienanstalten, glaubt, dass diese Zunahme von Produktplatzierung mit den erfolgreichen Streaming-Plattformen zu tun hat: "Zum einen muss Werbung gekennzeichnet sein. Das passiert in Deutschland durch den Zusatz 'unterstützt durch' und dann folgt entweder 'Produktplatzierung' oder eben die Marke. Zum anderen darf es nicht werblich hervorgehoben werden. Das Produkt muss ganz diskret in einer Handlung auftauchen."
In Deutschland ist Produktplatzierung erlaubt, muss aber gekennzeichnet werden. In den USA ist das so nicht vorgeschrieben. Deswegen müssen US-amerikanische Filme teilweise für den deutschen Markt umgeschnitten werden.
In "Stranger Things" gibt es auch den Hinweis auf Produktplatzierung - aber sehr unauffällig.