Arroganz und Selbstbewusstsein sind grundverschiedene Verhaltensweisen, die wir aber oft nur schwer voneinander unterscheiden können. So schafft ihr das.

Von außen betrachtet scheinen sich arrogantes und selbstbewusstes Verhalten oft sehr nahe zu stehen. Sie fühlen sich häufig sogar so gleich für uns an, dass wir die Worte synonym verwenden. Wie sich die beiden Verhaltensweisen voneinander unterscheiden und was das für unser zwischenmenschliches Leben bedeutet, das erklärt in dieser Ab21-Folge über Bescheidenheit und Arroganz Michael Dufer, Professor für Psychologie an der Universität Witten/Herdecke.

Unser Sozialverhalten lässt sich anhand zweier Achsen beschreiben, erklärt der Psychologe: die erste Achse misst dabei, wie dominant und selbstbewusst jemand auftritt, die zweite zeigt an, wie warmherzig und freundlich er ist. Wenn wir unser Gegenüber nun als arrogant wahrnehmen, dann hat diese Person laut Michael Dufer einen hohen Wert auf beiden Achsen – sprich: sie wird als selbstsicher und gleichzeitig als eher kalt und aggressiv wahrgenommen.

Arrogante Menschen stellen sich über andere

Arroganz sei demnach mehr als der Glaube an die eigenen Fähigkeiten. Denn: "Der Glaube an die eigenen Fähigkeiten ist an sich nicht schlecht", so der Michael Dufer. Das Problem sei vielmehr die Mischung aus 'Ich bin toll und ich kann etwas' und 'Andere sind weniger wert und ich kann mehr als andere'. Sich über Mitmenschen zu stellen, das sei das Schlechteste, was passieren könne, denn das würde oft mit negativen Konsequenzen einhergehen.

Stattdessen habe die Forschung gezeigt, dass wir als selbstbewusst wahrgenommen würden, wenn wir an unsere eigenen Fähigkeiten und Qualitäten glauben, unabhängig davon, wie toll sie in Wahrheit sind.

"Es kommt häufig gar nicht so sehr darauf an, wie sehr unsere Qualitäten tatsächlich ausgeprägt sind."
Michael Dufer über Selbstbewusstsein

Selbstsicherheit ohne die arrogante Komponente würde eine Menge an Vorteilen mit sich bringen, so der Psychologe. Sie würde dazu führen, dass es uns selbst besser geht und helfe in vielen Situationen, in denen es auf den ersten Eindruck ankommt – etwa beim ersten Date oder beim Bewerbungsgespräch.

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Shownotes
Psychologe Micheal Dufner
"Der Glaube an die eigenen Fähigkeiten ist nicht schlecht"
vom 08. September 2020
Moderator: 
Tom Westerholt
Gesprächspartner: 
Michael Dufner, Psychologe