Ellen und Steffi Radtke sind ein lesbisches Pastorinnen-Paar mit Kinderwunsch in Niedersachsen. In Eine Stunde Liebe erzählen sie Till Opitz, wie es zu ihrem Youtube-Kanal "Anders Amen" kam und wie sie mit der Corona-Krise umgehen, in der sie die Gemeinde nicht physisch treffen können.
Ellen und Steffi sind ein Paar und Pastorinnen in Niedersachsen. Sie zeigen die queere Seite der evangelischen Kirche auf ihrem Youtube-Kanal "Anders Amen". Dort sprechen sie über Religion und Homosexualität, über ihren Alltag als lesbisches Paar und das Leben auf dem Land in Niedersachsen.
"Die meisten Rückmeldungen zu unseren Videos sind unglaublich liebevoll."
In Eine Stunde Liebe erzählen die Pastorinnen, wie sie sich kennengelernt haben, was die Kirche zu ihren Videos sagt und wie die User und Userinnen auf ihren Kanal reagieren.
"Der Kanal ist auch ein Stück Wiedergutmachung für das, was Kirche Homosexuellen angetan hat."
Die beiden Mittdreißigerinnen sprechen auch über ihren Kinderwunsch. Ellen bekommt im Oktober ein Kind. Wie sie das gemacht haben, ist ebenfalls Thema in "Eine Stunde Liebe".
Corona ändert auch die Seelsorge
Das neuartige Coronavirus stellt auch den Alltag der Pastorinnen auf den Kopf. "Alle Gottesdienste bis nach Ostern sind abgesagt. Und das ist auch richtig so, damit die Ansteckungskette unterbrochen wird", so Steffi. Ihr tut es weh, dass sie sich mit den Älteren und den Jugendlichen in der Gemeinde physisch gerade nicht treffen kann.
"Corona ist eine Bewährungsprobe für unsere Gesellschaft. Aber auch eine riesige Chance."
Momentan überlegen sie, wie sie online für die Gemeinde da sein können. Steffi will außerdem die älteren Damen der Gemeinde oldschool per Telefon anrufen, um mit ihnen in Kontakt zu bleiben. Auch "Anders Amen" soll weitergehen.