Ständig wurde in den vergangenen Jahren darüber spekuliert, wann Quentin Tarantino wohl seinen letzten Film dreht, er selbst hatte immer wieder angekündigt, nach zehn Werken Schluss zu machen. Genau genommen ist "Once Upon A Time In Hollywood" jetzt seine Nummer 10. Schluss soll aber trotzdem noch nicht sein. Der Meister erklärt bei uns persönlich, was da gerade Phase ist.
"Reservoir Dogs", "Pulp Fiction", "Jackie Brown", "Kill Bill 1", "Kill Bill 2", "Deathproof", "Inglourious Basterds", "Django Unchained", "The Hateful 8" und "Once Upon A Time in Hollywood". Wer bis zehn zählen kann, stellt fest: Ziel erreicht. Zehn Autorenfilme von Quentin Tarantino, also Filme, bei denen er das Drehbuch geschrieben und Regie geführt hat, außerdem hat er sie auch produziert oder wenigstens mitproduziert. Noch mal "was anderes im Leben machen können", außer immer nur Filme zu drehen, das wünscht er sich perspektivisch und vor allem sei Filme machen "nichts für alte Männer". Mit über 60 könne er sich das nur noch schwer für sich vorstellen. Vier Jahre hat er bis dahin noch Zeit und viele weitere Ideen. Warum die mit seiner selbst geschaffenen Zehn-Filme-Marke nicht kollidieren, erzählt er selbst in dieser "Eine Stunde Film".
Julianne Moore im Interview
2013 gab es einen klassischen, magischen Moment auf der Berlinale. Da saßen alle Filmjournalistinnen und -journalisten am Sonntagmorgen um 8:45 Uhr total platt vom Samstagabend im Berlinale-Palast und warteten auf den chilenischen Wettbewerbsbeitrag "Gloria“. Als der Film dann zu Ende war, verließen sie alle mit einem breiten Grinsen und einem Ohrwurm das Kino. Der Sonntag war gerettet. Dieses Grinsen könnte es jetzt wiedergeben, denn Regisseur Sebastian Lelio hat seinen eigenen Film neu gedreht. Wie einst Michael Haneke mit "Funny Games", adaptiert für den amerikanischen Markt. Anna Wollner hat sich das Remake angeguckt und Hauptdarstellerin Julianne Moore zum Interview getroffen.
Außerdem neu im Kino in dieser Woche: Die etwas platte aber auch sehr witzige Coming-Of-Age-Komödie "Good Boys" (von den Machern von "Superbad", "Ananas Express" und "Sausage Party"). Drei Junior-High-Jungs auf der Suche nach der ultimativen Coolness, die man nur schwer findet, wenn man sich mit all der geballten Lebens-Unwissenheit 13-Jähriger von Fettnapf zu Fettnapf hangelt.
Ein Androide, der Menschen züchten will
Dazu startet auch noch "I Am Mother" ein Post-Apokalypse-Sci-Fi-Thriller, der in einem Labor nach einem Umwelt-Super-Gau spielt. Hier gibt es nur "Mother", einen Androiden, der tiefgefrorene Embryonen auftauen, und aus ihnen die neue, menschliche Rasse für "danach" züchten soll. Mit "Aardvark" startet zudem ein einigermaßen verstörendes Psycho-Drama über den halluzinierenden, schwächlichen Josh (Zachary Quinto) und dessen übermächtigen Bruder und erfolgreichen Schauspieler Craig (Jon Hamm).