Tiangong 1 ist Geschichte: Das chinesische Raumlabor ist im Orbit verglüht, die Reste ins Meer gestürzt. Für die chinesische Raumfahrt ist das aber nicht das Ende. Ganz im Gegenteil.
Über dem Südpazifik - zwischen Australien und Südamerika – ist der Himmelspalast 1, wie das Labor übersetzt heißt, um 2:15 Uhr unserer Zeit abgestürzt. Die meisten Teile der zehn Meter langen Konstruktion sind dabei verglüht, die übrigen Teile stürzten ins Meer. Verletzt wurde in der menschenleeren Region niemand.
Tiangong 1 war Chinas erste Raumstation und wurde vor sieben Jahren in die Erdumlaufbahn befördert. Zweimal sind chinesische Taikonauten an Bord gegangen. Die Teams haben dort Versuche durchgeführt, bis vor zwei Jahren Schluss war. Dann brach der Kontakt zur Raumstation ab. Seitdem flog Tiangong 1 unkontrolliert um die Erde. Deutschlandfunk-Nova-Reporter Till Opitz erklärt: Die Antriebsraketen der Station ließen sich nicht mehr starten.
Chinas neue Raumstation
Schon seit anderthalb Jahren kreist eine neue, moderne Raumstation namens Tiangong 2 um die Erde. Dort können zwei bis drei Taikonauten auch über mehrere Wochen leben. Im Vergleich zur internationalen Raumstation ISS ist aber auch das neue chinesische Raumlabor immer noch ziemlich klein, denn die ISS ist zehnmal so lang und kann sechs Astronauten dauerhaft beherbergen. Aber China hat ambitionierte Pläne.
"China will aufholen. Das Land hat ein sehr ambitioniertes Raumfahrtprogramm."
China will im Jahr 2022 eine große, ständig bemannte Raumstation in Betrieb nehmen. Außerdem sollen Taikonauten zum Mond und auch zum Mars fliegen. Die beiden vergleichsweise kleinen Tiangong-Raumlabore dienen vor allem dazu, Erfahrungen zu sammeln - für eben diese Großprojekte. Details zum Raumprogramm hält China allerdings geheim.